Münchnerin lebt seit Jahren im Urlaubsparadies: Was sich andere Auswanderer „gut überlegen“ sollten
Angela Wolf weiß: Ein Leben auf der Trauminsel kann seine Tücken haben. Welche Dinge Auswanderer beachten sollten, bevor sie in ein neues Leben starten.
München/Sansibar – In fast sieben Jahren auf Sansibar hat Angela Wolf Höhen und Tiefen erlebt. Mit Ehemann Paulo betreibt die 49-jährige Münchnerin eine Ferienunterkunft auf der Halbinsel Michamwi. Unserer Redaktion hat sie in einem ausführlichen Gespräch von einem „Leben am Limit“ berichtet. Was rät sie Menschen, die mit dem Gedanken spielen, auszuwandern?
„Wer sich eine neue berufliche Existenz aufbauen will, sollte sich informieren, welche Regeln im jeweiligen Land gelten“, stellt Wolf klar. Auf das Beispiel Sansibar bezogen, führt die 49-Jährige zum Beispiel an: Ein Europäer müsse für die jährliche Bungalow-Lizenz wesentlich mehr entrichten, als ein einheimischer Unternehmer. „Man muss sich das schon genau überlegen, bevor man sich in irgendetwas stürzt.“
Münchnerin nach Sansibar ausgewandert: „Oft geht es um vermeintlich banale Dinge“
Als Wolf im Dezember 2018 nach Sansibar auswanderte, kannte sie nur ihren heutigen Ehemann. „Ich konnte sonst niemanden um Rat fragen. Es ist wahnsinnig wertvoll, wenn man Ansprechpartner vor Ort hat, die sich auskennen.“
Die meisten Menschen auf Sansibar seien enorm hilfsbereit und freundlich. Aber es gebe auch welche, die finstere Absichten haben. „Die hast du leider überall“, sagt Wolf. Auch sie sei in ihrer Anfangszeit mehrfach betrogen worden. „Lieber ganz genau hinschauen“, rät die 49-Jährige.
Inzwischen kennt die 49-Jährige viele weitere Europäer, die sich auf der Inselgruppe ein neues Leben aufbauen wollen. Jetzt kann Wolf mit ihren Erfahrungen helfen. „Oft geht es da um vermeintlich banale Dinge: Wo bekomme ich Ziegelsteine her, wo gibt's gutes Brennholz und auf welchen Handwerker kann ich mich verlassen?“
Nach sieben Jahren im Urlaubsparadies: Welche Tipps 49-Jährige anderen Auswanderern gibt
Ganz allgemein müsse man Gelassenheit mitbringen, um in einen neuen Kulturkreis einzutauchen, sagt Wolf. „Was du bei uns in zwei Stunden erledigst, dauert dort manchmal zehn.“ Auf Instagram hat die 49-Jährige zuletzt von einer aufreibenden „Deluxe-Shopping-Tour“ berichtet.
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Vor Ausflügen in die Stadt graut es ihr manchmal immer noch. „Du gehst halt nicht einfach mal schnell zum Obi.“ Aber sie hat Wege gefunden, sich zu arrangieren. „Wenn wir schon mal in der City sind, halten wir beim Italiener und holen uns eine gute Pizza. Dann geht's mit neuer Energie weiter.“
Ihre Entscheidung, auszuwandern, hat Wolf trotz einiger Hürden bis heute nicht bereut. „Ich würde es immer wieder machen.“ Sehnsucht nach München hat sie keine. Auch weil viele ihrer Freunde mittlerweile ebenfalls Grundstücke auf Sansibar besitzen, dort ihre Urlaube verbringen. Was sie vermisst, klingt auf den ersten Blick überraschend: „Ich würde einfach gerne mal wieder Schuhe anziehen. Wenn du den ganzen Tag mit Flip-Flops rumläufst, hast du den Sand überall in der Bude.“