Neues Demenzzentrum: Offenbar geeignetes Baugrundstück gefunden
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) plant den Neubau eines Demenzzentrums in Wolfratshausen. Offenbar hat sich jetzt ein geeignetes Grundstück gefunden.
Wolfratshausen – Anfang des Jahres äußerte sich SPD-Stadträtin Gerlinde Berchtold, Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Wolfratshausen, vorsichtig optimistisch. „Bürgermeister, Stadtverwaltung und AWO“ suchten nach ihren Worten intensiv nach einem Grundstück, auf dem die Arbeiterwohlfahrt ein neues Demenzzentrum bauen könnte. Eine Lösung sei in Sichtweite, berichtete Berchtold, die allerdings keine Details preisgeben wollte. Doch schon in der nächsten Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats steht auf der Tagesordnung: „Präsentation Neubau Demenzzentrum.“
Vorhaben wird im Bauausschuss öffentlich beraten
Wie Berchtold hüllen sich auch die Pressesprecherin des AWO Bezirksverbands Oberbayern sowie Rathauschef Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) in Schweigen. „Verständlicherweise möchte ich im Vorgriff auf den Tagesordnungspunkt noch keine Informationen weitergeben. Ich bitte daher die Sitzung abzuwarten“, antwortet der Bürgermeister auf eine Anfrage unserer Zeitung. Die Mitglieder des Bauausschusses tagen am kommenden Mittwoch, 11. September, um 18 Uhr öffentlich im großen Sitzungssaal des Rathauses.
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Bekanntlich ist Eile geboten. Für das renommierte Demenzzentrum der AWO am Paradiesweg in Wolfratshausen, in dem im vollstationären Bereich 69 Seniorinnen und Senioren betreut werden, läuft im Jahr 2026 der Bestandsschutz ab. Die rund 40 Jahre alte Einrichtung entspricht nicht mehr allen Vorgaben des Pflegequalitätsgesetzes, das unter anderem konsequente Barrierefreiheit und Raummindestgrößen vorschreibt – sowie einen hohen Anteil an Einzelzimmern. Einen Umbau ihrer zuletzt 2002 sanierten Immobilie hat die AWO aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen.
Erster Plan scheiterte am Immissionsschutz
Ein erster Plan, an der Staatsstraße 2370, angrenzend an den Gewerbepark an der Loisach, ein Demenzzentrum zu bauen, scheiterte. Der Grund war wie berichtet der Immissionsschutz im Gewerbegebiet, die sogenannten Lärmkontingente, auf die sich die dort ansässigen Unternehmen berufen können, sind so hoch, dass eine Wohnbebauung nur einen Steinwurf entfernt zwangsläufig zu Konflikten führen würde.
Nun also wird an anderer Stelle ein neuer Anlauf genommen. Der geplante Sitzungsverlauf lässt vermuten, an welchem Standort die Einrichtung entstehen könnte. Denn unmittelbar nach der Präsentation des Projekts steht im Fachgremium ein Antrag „zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans“ für eine Teilfläche nördlich des Gipsenwegs im Staddteil Weidach auf der Agenda der Stadträte. Es folgt ein Antrag „zur Aufstellung eines Bebauungsplans zur Wohnzwecken“ auf demselben Areal sowie „ein Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans“ für das Grundstück eines Privateigentümers in Weidach, bei dem es sich um eine unbebaute Grünfläche handelt.
Stadträtin Berchtold rechnet mit Entgegenkommen der Kreisbehörde
Berchtold, Sozial- und Familienreferentin des Stadtrats, geht davon aus, dass das Landratsamt den Bestandsschutz bis zur Fertigstellung des neuen Demenzzentrums verlängern wird. „Wenn wir ein Grundstück vorweisen können, auf dem wir einen Neubau planen, glaube ich, dass wir die nötige Zeit erhalten“, so die Sozialdemokratin vor einigen Wochen gegenüber unserer Zeitung. cce