Neuer Höchstwert - BKA-Chef schockt mit Aussage: „Gab noch nie so viele Drogen in Deutschland“
„Es gab noch nie so viele Drogen in Deutschland wie heute“, sagte Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), in einem Interview mit der Schweizer „NZZ“. Allein in diesem Jahr seien demnach in Deutschland schon 35 Tonnen Kokain sichergestellt worden.
Trotzdem seien die Preise auf dem Drogenmarkt konstant geblieben, was darauf schließen lasse, dass noch mehr Drogen auf den Markt kämen. Laut Münch wird Deutschland 2023 einen neuen Höchststand bei der Rauschgiftkriminalität erreichen.
2022 starben 1.990 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums
Der Trend zeichnete sich bereits 2022 ab: 1.990 Menschen starben im vergangenen Jahr an den Folgen ihres Konsums illegaler Drogen, wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, in einer Pressemitteilung bekannt gab. Das sind bereits neun Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2012 starben zum Vergleich 944 Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Substanzen.
Terrorgefahr laut BKA-Chef durch radikalisierte Einzeltäter
BKA-Chef Münch ging in dem „NZZ“-Interview auch auf die Verlagerung der Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus in Deutschland ein. Nach seiner Einschätzung geht die Gefahr derzeit vor allem von radikalisierten Einzeltätern oder Kleinstgruppen aus, die relativ leicht planbare Anschläge verüben können. Hier sei die internationale Zusammenarbeit entscheidend.
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel gebe es auch in Deutschland einen starken Anstieg religiös motivierter Straftaten, massiven Antisemitismus und islamistische Terrorpropaganda. Das Ausmaß dieser Entwicklung habe ihn überrascht.