„The Night Agent“ Staffel 2 soll „seelenlose Kopie“ sein – Zuschauer feiern Netflix dafür
Staffel zwei von „The Night Agent“ startete am 23. Januar und es gibt Redebedarf. Warum die Netflix-Serie bei einigen gut ankommt und bei anderen durchfällt.
Mit der zweiten Staffel von „The Night Agent“ hat Netflix erneut den Nerv vieler Zuschauer getroffen – aber auch den Unmut einiger Kritiker geweckt. Die neuen Folgen setzen auf bewährte Erfolgsrezepte: Mehr Action, rasantere Wendungen und Cliffhanger, die zum Bingewatching einladen. Doch genau hier liegt der Knackpunkt. Und genau das macht Peters (Gabriel Basso) Mission so polarisierend.
Besser als Staffel 1? So kommt „The Night Agent“ Staffel 2 direkt nach dem Start an
Die zweite Staffel ist erst seit wenigen Stunden auf Netflix und wird bereits fleißig gestreamt. Kritiker und Zuschauer haben gespannt gewartet und geben nun ihr Feedback. Nach den ersten Bewertungen zu urteilen, punktet Staffel zwei bei vielen Zuschauern, während Kritiker ja berufsmäßig Dinge zu kritisieren haben. Hier die wichtigsten Stimmen aus der Fachpresse übersetzt ins Deutsche:
- „Die Serie erfindet das Rad nicht neu, aber die schicken Visuals und atemberaubenden Schießereien machen sie fesselnd.“ – Tilly Pearce, USA Today (75/100).
- „Die gleiche Intensität und Spannung wie zuvor – perfekt für einen Winter-Binge.“ – Nate Richard, Collider (70/100).
- „Die Serie tappt in die Falle, eine Filmidee auf 10 Episoden aufzublähen.“ – Nina Metz, Chicago Tribune (40/100).
- „Hat man einmal angefangen, bleibt man bis zum unplausiblen Ende dran, aber die Serie ist nur noch eine seelenlose Kopie, ein Abziehbild ihrer selbst.“ – Michael Hogan, The Telegraph (40/100).

In Zahlen sieht das so aus: Vor allem Zuschauer auf Netflix bewerten die Serie direkt nach dem Start deutlich besser als die geschulten Kritiker. Staffel zwei von „The Night Agent“ rangiert sogar auf den gängigen Bewertungssammelseiten vor der ersten Staffel:
Staffel 1:
- IMDb: 7,5/10
- Metacritic: Metascore von 68/100
- Rotten Tomatoes: Zustimmungsrate von 74 %
Staffel 2:
- IMDb: 7,8/10
- Metacritic: liegt noch nicht vor
- Rotten Tomatoes: 93 % Zustimmungsrate
Achtung bei den Bewertungen
Natürlich sind diese Zahlen noch mit Vorsicht zu genießen, denn viele haben die neue Story um Peter und die Night Agents in Staffel 2 noch nicht (in Gänze) auf Netflix geschaut. Staffel 1 hat auf IMDb bisher 123.137 Bewertungen, Season 2 krebst einen Tag nach Start deutlich dahinter. Für ein Stimmungsbild reicht es aber dennoch.
Das doppelseitige Serien-Schwert: Stärke und Schwäche von „The Night Agent“
Die zweite Staffel von „The Night Agent“ beeindruckt mit ihrer cinematischen Inszenierung, die durch hochwertige Kamerafahrten und dynamische Actionszenen das Seherlebnis intensiviert. Viele Zuschauer heben hervor, dass die Serie durch spannende Cliffhanger punktet, die jede Folge mit einem Moment abschließen, der das Publikum dazu bringt, sofort weiterzuschauen. Im Klartext: mehr vom Gleichen.
Da liegt das Problem: Genau in diesem Lob liegt für die Kritiker von der Fachpresse teils das Problem. „The Night Agent“ sei in der Fortsetzung quasi eine „Kopie“, heißt es dort. Dem Publikum auf Netflix ist das aber genau recht. Das, was die Serie zum Erfolg 2023 machte, klopft jetzt erneut an und will in die gleiche Kerbe donnern. Das, was manche Journalisten als vorhersehbar und wenig innovativ verteufeln, sorgt bei vielen Zuschauer für Freude – immerhin keine Serie, die wie „Lost“ oder „The Walking Dead“, die stark nachließen (die finale Staffel von „Game of Thrones“ mal ganz außen vor gelassen).
Fazit: „The Night Agent“ ist in Staffel zwei für Fans von packenden Thrillern mit hohem Tempo und viel Action ein absolutes Highlight. Wer jedoch Wert auf eine klare und durchdachte Handlung legt, könnte die neuen Folgen als überladen empfinden. Ob Staffel zwei an den Erfolg der ersten anschließen kann, bleibt abzuwarten.