US-Armee stationiert Schiffskiller-Raketen nahe Taiwan
Im Rahmen der jährlichen Balikatan-Übungen hat die US-Armee erstmals Anti-Schiff-Raketen in der Luzonstraße nahe Taiwan stationiert. Der „Telegraph“ berichtet, dass diese Raketen als Marine-Expeditionsschiff-Abfangsysteme (NMESIS) bekannt sind und auf Anfrage der philippinischen Regierung entsandt wurden. Die Raketen werden auf mehreren Inseln der philippinischen Batanes-Inselkette, weniger als 120 Meilen von Süd-Taiwan entfernt, stationiert. Diese „Schiffskiller“ sind in der Lage, Ziele in einer Entfernung von über 115 Meilen zu treffen und sollen hauptsächlich Seeinvasionen abwehren. Der Einsatz erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit China, das zunehmend seine Dominanz im Südchinesischen Meer behauptet.
Umfassende Militärtests zur Abwehr von Bedrohungen
Laut dem „Telegraph“ nehmen etwa 9000 US-Soldaten und 5000 philippinische Soldaten an den dreiwöchigen Übungen teil. Die USA werden dabei auch Himars-Raketenwerfer sowie das G/ATOR-Radarsystem einsetzen, das zur Drohnen-, Raketen- und Raketenabwehr dient. Generalleutnant James Glynn, der die US-Seite der Übungen leitet, bezeichnete die Manöver als „volle Kampf-Tests“, die verschiedene Szenarien wie die Abwehr von Raketenbedrohungen, das Verhindern von Seeinvasionen und das Versenken eines ausgemusterten philippinischen Schiffs umfassen. Ziel dieser Tests sei es, „alle regionalen Sicherheitsherausforderungen, die wir heute im Südchinesischen Meer sehen,“ zu berücksichtigen.
Militärübungen als Schutz vor Invasion
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte bei einem Besuch in Manila im März versichert, die Zusammenarbeit mit den Philippinen zu intensivieren, um Chinas Aggression entgegenzuwirken. Hauptgeneral Francisco Lorenzo, der philippinische Übungsleiter, erklärte, die Manöver sollen vor allem „eine Abschreckung gegen Zwang oder Invasion unseres Landes“ darstellen. Chinas Außenministerium kritisierte die Übungen jedoch scharf und warnte, dass „diejenigen, die mit dem Feuer spielen, daran zugrunde gehen werden“.