Darmkrebs-Risiko reduzieren: Neue Studie liefert verblüffende Hinweise

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Könnten tierische Fette möglicherweise einen Schutz vor Darmkrebs bieten? Eine neue Meta-Analyse liefert Hinweise darauf.

Frankfurt – Gesättigte Fettsäuren gelten als ungünstig für die Gesundheit. Ernährungsexperten raten deshalb, eher auf ungesättigte Fettsäuren zurückzugreifen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass nicht mehr als zehn Prozent der Kalorienzufuhr aus gesättigten Fettsäuren bestehen sollen. Wissenschaftler haben jetzt allerdings in einer großen Kohortenstudie festgestellt, dass sich eine moderate Zufuhr der Fettsäuren sogar günstig auf die Darmgesundheit auswirken kann.

Darmkrebs-Risiko senken mit Fettsäuren: Neuer Aspekt in Studie berücksichtigt

Die Forscher der der Isfahan University of Medical Sciences (Iran) erklärten, dass frühere Studien kein einheitliches Bild zeigen, weil sie die Dosis-Wirkungs-Beziehung nicht mit einbezogen. Ihre neue Analyse aus 21 Studien mit 2,3 Millionen Teilnehmern, die im Fachmagazin Cancer Epidemology veröffentlicht wurde, hat diesen Aspekt berücksichtigt.

Sein oftmals langsamer Krankheitsverlauf macht Darmkrebs tückisch. Zumal Symptome nicht selten Verwechslungsgefahr bergen. Nun zeigt eine Studie ein neues Gefahrenpotenzial.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Darmgesundheit. (Symbolfoto) © IMAGO / Depositphotos

Sie analysierten die Beziehungen zwischen gesättigten sowie einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und deren tierischen bzw. pflanzlichen Quellen. Die Nachbeobachtungszeit erstreckte sich über sieben bis 19,4 Jahre, in denen 21.125 Fälle von Darmkrebs dokumentiert wurden.

Eine moderate Aufnahme gesättigter Fettsäuren ist günstig

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass eine moderate Aufnahme gesättigter Fettsäuren (unter 40 Gramm täglich) mit einem verringerten Risiko für Darmkrebs verbunden ist. Ein erhöhter Konsum von Gesamt- oder tierischem Fett zeigte keinen klaren Zusammenhang mit dem Risiko für Darmkrebs. Ebenso fanden die Forscher keinen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren oder pflanzlichen Fetten und dem Krebsrisiko.
Ältere Studien zeigen bereits, dass sich der Genuss von Joghurt, der ja ebenfalls gesättigte Fettsäuren enthält, positiv auf die Darmgesundheit auswirkt und das Krebs-Risiko senken kann.

Ballaststoffe reduzieren das Darmkrebs-Risiko

Eine restriktive Low-Carb-Diät kann das Darmkrebs-Risiko erhöhen. Kanadischen Wissenschaftlern zufolge wirkt sie sich auf das Darmmikrobiom aus. Ein Grund ist die geringe Menge an Ballaststoffen, die bei dieser Ernährungsform aufgenommen wird. Sobald sie sich erhöht, so die Forscher, gehen Entzündungswerte und die Entstehung von Polypen zurück. Eine Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen ist also zu empfehlen.

Darmkrebs ist für 9,2 Prozent der krebsbedingten Todesfälle verantwortlich

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten und ist für 9,2 Prozent der krebsbedingten Todesfälle weltweit verantwortlich. Besonders betroffen sind der Dickdarm (Kolonkarzinom) und der Mastdarm (Rektumkarzinom). Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft sinkt die Zahl der Fälle seit 2004 kontinuierlich, ebenso wie die Sterblichkeitsrate. Vor allem Menschen über 50 Jahre sind betroffen. Eine frühzeitige Entdeckung von Darmkrebs erhöht die Heilungschancen erheblich.

Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass der Zusammenhang zwischen einer moderaten Aufnahme gesättigter Fettsäuren und einem reduzierten Darmkrebsrisiko auf einer einzigen Studie basiert, was die Generalisierbarkeit der Ergebnisse einschränkt. Daher sind weitere Untersuchungen notwendig.

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