Große Pläne für das frisch renovierte Benker-Haus in Freising
Nach umfassenden Sanierungsarbeiten ist das Sigmund-Benker-Haus in der Freisinger Innenstadt eingeweiht worden. Für das Gebäude gibt es große Pläne.
Freising – Ein Haus der Bildung und Begegnung mit ausreichend Platz für Kunst und Kultur. Ein Haus, in dem man über Gott und die Welt reden und philosophieren kann. Mit einer großen, über Jahrzehnte lang zusammengestellten Bibliothek. Eine Vision die Formen angenommen hat, wie sich bei der Einweihung des Sigmund-Benker-Hauses am Samstag gezeigt hat. Das an der Kochbäckergasse 1 gelegene einstige Domizil von Prälat Dr. Sigmund Benker soll Sitz der gleichnamigen Stiftung, einer Bibliothek und Kunstsammlung sowie einer Fotosammlung des Historischen Vereins Freising werden, deren langjähriger Vorsitzender der 2018 verstorbene Benker war.
Das im Auftrag und im Sinne der Stiftung Dr. Benker im Laufe von rund einem Jahr komplett renovierte und umfangreich sanierte Haus ist nach den Worten von Günther Lehrmann, seines Zeichens Vorsitzender des Historischen Vereins, ein Gewinn sondergleichen. Nicht nur, weil es laut städtischer Denkmalliste „erhaltenswertes und als ein die Gasse prägendes Gebäude gilt“, sondern weil der weithin bekannte Kirchenmann und Gelehrte, was viele nicht wussten, dort gewohnt und gewirkt hat, wie Lehrmann bei der offiziellen Weihe erklärte.
Neues Zuhause für Benkers Bücher und Stiftung
„Dort war das Zentrum und der Mittelpunkt seines Arbeitslebens. Hier hatte er sich eine umfangreiche Bibliothek mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgebaut, die er während seines arbeitsreichen Lebens als Kraftwerk für seine verschiedenen Berufe nutzte“, berichtete Lehrmann. Als Subregens des Freisinger Priesterseminars, als Diözesankonservator, als Gründungsdirektor des von ihm aufgebauten Diözesanmuseums, als Leiter des Archivs des Metropolitankapitels in München, und vor allem als Chef der Freisinger Dombibliothek machte sich Benker einen Namen.
Vor knapp 50 geladenen Gästen, darunter auch Freisings Altoberbürgermeister Dieter Thalhammer, erinnerte der Vorsitzende des Historischen Vereins Freising unter anderem auch daran, dass man Benker Anfang der 80er Jahre den Titel eines „päpstlichen Ehrenprälaten“ verliehen hatte. Vorgesehen sei es nun, Bücher und Geschäftsstelle der Benkerstiftung, aber auch die Bibliothek und die Fotosammlung „Deppisch“ des Historischen Vereins hier unterzubringen.
Schmunzeln zur Anekdote über günstige Ravioli
Bis dato sind die Regale in der künftigen Bibliothek noch leer. Gleiches gilt für die umliegenden Räumlichkeiten. Bücher und Kunstgegenstände sind nach Auskunft von Lehrmann ausgelagert – etwa in der Steinparkschule oder im Archiv des Stadtmuseums. Man werde sie nach und nach an ihren angestammten Platz zurückholen, wie es hieß.
Auch Pfarrer Guido Anneser würdigte die Lebensleistung von Benker und den Zweck der Stiftung. „Das Haus und seine künftigen Schätze haben wir dem unermüdlichen Fleiß, aber auch der Sorge um Bewahrung geistiger und geistlicher Dokumente aus vergangener Zeit zu verdanken,“ sagte er. Benker habe bisweilen hart dafür gekämpft und gelitten. Anneser beschrieb den Stifter, als bescheidenen und „äußerst sparsamen“ Mann. Bei einem gemeinsamen Mittagessen habe er ihm einmal erzählt, „in welchem Supermarkt die von ihm heißgeliebten Ravioli am billigsten wären“. Eine Anekdote die reihum für Schmunzeln sorgte.