Tortenschlacht mit 44 Kindern

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In Mrs. Cake schickt Greta Taft ihre Untertanen zum Kuchen- und Tortenklauen und verhindert damit fast das große Jubiläumsfest der Stadt Limbürgen. © Dagmar Rutt

Die „Theaterkitz“ aus Wörthsee begeistern mit ihrer Aufführung zum zehnten Jubiläum

Wörthsee – Die Kinder-Theatergruppe „Theaterkitz“ aus Wörthsee hat mit zwei Aufführungen am vergangenen Wochenende zehntes Jubiläum gefeiert. Leiterin Diana Rotzinger lieferte das passende Stück dazu. Im von ihr verfassten Stück „Mrs. Cake“ plant das Städtchen Limbürgen seine 100-Jahr-Feier inklusive großem Backwettbewerb. Doch es kommt anders als geplant, denn alle gebackenen Kuchen und Torten verschwinden auf unerklärliche Weise, und die Jubiläumsfeier droht ins Wasser zu fallen.

In kurzen Szenen stellt Diana Rotzinger die Bürger der Stadt vor, die nach und nach Opfer des großen Kuchenklaus werden. Große Unruhe macht sich breit, denn alle sind ratlos. Die Übeltäterin ist „Mrs. Cake“, die eine Zuckerwattefabrik betreibt und mit allen Mitteln den Backwettbewerb gewinnen möchte. Sie schickt ihre Untertanen zum Kuchen- und Tortenklau und verarbeitet das Diebesgut zu einer mehrstöckigen Mega-Torte. Die Bürger der Stadt kommen ihr auf die Schliche, die Torte wird gesichert und Mrs. Cake bestraft. Nun kann das Stadtjubiläum doch noch unbeschwert gefeiert werden.

Bühnenbild und fantasievolle, bunte Kostüme sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Bei der Samstags-Aufführung zeigten Valentina Sommer und Vicky Obst als dödelige Tagelöhner Wummi und Bolli komödiantisches Talent. Charlotte Felser überzeugte als resolute und affektierte Mutter, Julia Hemming als Sprüche klopfende ältere Dame Trudi, die von Freundin Betty, dargestellt von Lilly Fiegert, lautstark in die Schranken gewiesen wird. In einem traumhaften Kostüm tritt Greta Taft auf und füllt die Rolle der selbstverliebten Mrs. Cake, die rücksichtslos nach Ruhm und Macht strebt.

Damit möglichst viele Kinder mitwirken konnten, wechselte die Besetzung bei den beiden Aufführungen. Insgesamt standen 44 Kinder auf der Bühne: „Ich weiß, was ich umsetzen kann, und richte alle Stücke nach den Kindern aus. Jeder wird in seinen Möglichkeiten gefördert“, erklärt Diana Rotzinger. Die in zehn Jahren gewonnene Routine führe dazu, dass sie größere Ruhe ausstrahle: „Ich habe keine Scheu, die Kinder zu bändigen. Ich verstehe mich dabei als Freundin, die unterrichtet.“ Sie selbst war lange als Schauspielerin am Theater – bis ihre Kinder auf die Welt kamen: „Ich stellte fest, dass sich Familie und Beruf nicht gut vereinbaren lassen. Und dann kam ich auf die Idee, ein kleines Theater zu gründen.“

Die „Theaterkitz“ sind über die Jahre zu einer großen Theatertruppe gewachsen, die sich wöchentlich in vier Gruppen trifft. Und da langjährige Darsteller dem Theater treu bleiben möchten, hat Diana Rotzinger dieses Jahr eine Jugendgruppe gestartet. Nach den Aufführungen von „Mrs. Cake“ präsentierten die „Theater-Teens“ ihr erstes Stück vor großem Publikum. Nach mehreren Zwischenstationen finden die jährlichen Aufführungen seit einigen Jahren in der Grundschule Wörthsee statt. Rund 200 Zuschauer passen in die Aula: „Es ist immer noch zu wenig Platz“, betont Diana Rotzinger, und so ist ihr großer Wunsch „eine eigene kleine Spielstätte mit eigenem Equipment, wo wir walten können.“

Petra Baier

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