Ukrainische Soldaten an der Front kämpfen seit fast vier Jahren gegen russische Angriffe. Trotz Erschöpfung sind sie entschlossen, ihre Heimat zu verteidigen. Sie bezweifeln jedoch, dass ein Friedensabkommen mit Russland langfristig Bestand haben wird. "AP" berichtet, dass viele Soldaten überzeugt sind, Russland werde früher oder später erneut angreifen – unabhängig von einem möglichen Vertrag.
Nato-Mitgliedschaft als Sicherheit
In dem Interview mit "AP" äußerten die Soldaten starke Zweifel daran, dass Moskau sich an ein Abkommen halten würde. "Die Streitkräfte der Ukraine sind jetzt die Hauptbarriere zwischen dem friedlichen Leben der Ukrainer und unserem Nachbarn", sagte ein Artillerieschütze. Er warnte vor einer kurzen Waffenruhe, die Russland nur nutzen würde, um seine Kräfte wieder aufzubauen. Auch Kommandeur Serhii Filimonov glaubt nicht an einen dauerhaften Frieden: "Ich glaube nicht, dass es Frieden geben kann, bevor Russland zerstört ist oder zumindest die Führung gewechselt hat."
Ukraine kämpft mit knappen Ressourcen
"AP" berichtet weiter, dass ukrainische Truppen trotz begrenzter Ressourcen wichtige Orte wie Pokrovsk und Kupiansk halten können. Russische Truppen haben diese Städte seit über einem Jahr erfolglos angegriffen. Laut Kommandeur Yurii Fedorenko zeugt dies von der hohen Motivation und Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Armee. Doch Experten wie Rob Lee sehen die begrenzte Manpower als Schwachstelle. Viele ukrainische Einheiten sind unterbesetzt, und neue Rekruten sind oft unerfahren oder nicht bereit für den Fronteinsatz.
Finanzielle Abhängigkeit von westlicher Hilfe
Die Ukraine ist finanziell stark von westlicher Unterstützung abhängig. Laut "AP" hat das Land seit Kriegsbeginn fast alle Steuereinnahmen für das Militär ausgegeben. Der Rest wird durch westliche Kredite und Zuschüsse gedeckt. Glib Buriak, Wirtschaftswissenschaftler an der Ukrainian-American Concordia University, betont, dass die Zukunft der Ukraine von der Verwaltung eingefrorener russischer Vermögenswerte und weiterer internationaler Hilfe abhängt.