Ein Opernball für München? Jetzt reagiert der Chef des Deutschen Theaters

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Gastgeber für 13 Bälle in diesem Jahr: Thomas Linsmayer in seinem Deutschen Theater. © Stephan Rumpf/Deutsches Theater

München soll einen Opernball bekommen – im Staatstheater am Gärtnerplatz. Bislang finden Bälle vor allem im Deutschen Theater statt. Dessen Chef Thomas Linsmayer begrüßt die Münchner Opernball-Pläne.

Eins, zwei, Wiegeschritt: Am Tag nach der Ankündigung von Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) und Josef E. Köpplinger, dem Intendanten des Gärtnerplatztheaters, dass München 2026 einen Opernball bekommen soll, tanzt sich die Stadt warm. „Ein Maskenball mit Opernflair, Münchner Charme und dem Esprit des Gärtnerplatztheaters fehlt definitiv im Veranstaltungskalender unserer Kulturmetropole“, sagte Blume. „In München lieben wir Tradition und große Feste. Dafür haben Josef E. Köpplinger und sein Team ein feines Gespür – deshalb ist das Staatstheater am Gärtnerplatz der ideale Ort für diese Idee.“ An der Isar findet traditionell im Januar, nach der Verleihung des Bayerischen Filmpreises, der Deutsche Filmball im Bayerischen Hof statt. Vor wenigen Tagen rauschte die 49. Ausgabe übers Parkett.

Münchens Ballsaison im Deutschen Theater startet mit dem Oide-Wiesn-Bürgerball

Vor allem aber ist das Deutsche Theater der Ort, an dem zur Faschingszeit getanzt wird. 13 unterschiedliche Bälle hat die städtische Musicalbühne an der Schwanthalerstraße heuer auf dem Programm (siehe Kasten unten); eröffnet wird die Saison am 7. Februar 2025 mit dem Oide-Wiesn-Bürgerball, bei dem die Gäste Tracht statt Smoking und Abendkleid tragen. „Ein Ball für alle, die sich auf dem Oktoberfest engagieren, und für alle, die die Tradition und das Flair des Oktoberfestes und speziell der Oidn Wiesn lieben“, fasst Karl-Heinz Knoll, Präsident des Festrings, die Idee des Abends zusammen.

Im Deutschen Theater begrüßt man Blumes Vorstoß nun ausdrücklich: „Wir freuen uns, dass das wachsende Publikumsinteresse am Thema Ball scheinbar nun auch andere Theater auf den Plan ruft“, erklärt Geschäftsführer Thomas Linsmayer auf Anfrage unserer Zeitung. „Das bestätigt uns darin, als Ballhaus der Stadt München neben erfolgreichen Formaten wie unserem ,Ball der Sterne‘ mit den Münchner Symphonikern oder dem ,Ball total‘ mit dem GOP-Varieté-Theater auch immer wieder mit neuen Formaten unsere Ballsaison auszubauen und weiter zu beleben.“ Linsmayer rechnet vor, dass bei der ㈠Premiere des Rosenmontagsballs „089 Kult“ im vergangenen Jahr mehr als 1500 Menschen mittanzten. In diesem Jahr nehmen er und sein Team am Valentinstag die Benefiz-Gala „Roses & Love Ball“ neu ins Programm. Die Karte gibt es hier ab 29 Euro – unterstützt werden die „Münchner Regenbogenstiftung“, die Initiative „Münchner für Münchner“ sowie das „Ambulante Kinderhospiz München“.

Josef Koepplinger
Intendant Josef E. Köpplinger will 2026 zum Opernball in sein Gärtnerplatztheater einladen. © Philipp Guelland

Unausgesprochenes Vorbild für den Opernball am Gärtnerplatz ist, wie bereits berichtet, der Wiener Opernball, der dieses Jahr am 27. Februar stattfindet. Seit Jahrzehnten ist er einer der Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens in der österreichischen Hauptstadt und wird von viel Pomp sowie enormem medialen Interesse begleitet. Auch die Münchner Historie bietet jede Menge Vorbilder für üppige Feste. Gerade der Fasching wurde hier immer groß gefeiert. Legendär waren etwa die opulenten Maskeraden Anfang des 20. Jahrhunderts im Künstlerhaus am Lenbachplatz oder rauschende Feste der Schwabinger Boheme. 

Die Bayerische Staatsoper hatte ebenfalls bereits zum Tanz gebeten: Im Mai der Jahre 2007 und 2008 fand der „Ball der Künste“ im Haus der Kunst an der Prinzregentenstraße statt. 1800 Gäste tanzten bei bis zu 1000 Euro pro Karte (inklusive Vier-Gänge-Menü) bis 6 Uhr in der Früh. Nach diesen zwei Jahren ging dem Spektakel, das Generalmusikdirektor Kent Nagano und Haus-der-Kunst-Chef Chris Dercon angeregt hatten, jedoch die Luft aus.

Die Ballsaison

Traditionell lädt das Deutsche Theater in München zur Ballsaison. Heuer finden im Haus an der Schwanthalerstraße zwischen dem 7. Februar und 4. März 13 verschiedene Bälle statt. Unsere Übersicht:

7. Februar: der Oide-Wiesn-Bürgerball
8. Februar: Soirée Münchner Leben der Narrhalla
9. Februar: der große Kuba-Ball „Pasión de Baile“
14. Februar: die Benefiz-Gala „Roses & Love Ball“
15. Februar: Ball der Nationen
16. Februar: Bal Classique
21. Februar: Gaudeamus Ball
22. Februar: Münchner Tanz-Nacht
27. Februar: Ball der Sterne
28. Februar: Ball total
1. März: Rock that Swing Ball
2. März: Jamboree Ball
3. März: 089 Kult

Weitere Informationen und Karten gibt es online unter www.deutsches-theater.de.

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