Existenzängste im Containerdepot: Pachtvertrag läuft aus - Kein neuer Standort in Sicht
Im Oktober muss das Containerdepot das Grundstück in Unterföhring räumen. Doch ein Nachfolge-Standort ist noch immer nicht in Sicht.
Unterföhring – Das neue Jahr hat für den Geschäftsführer des Container-Depot-München (CDM) mit Existenzsorgen begonnen. Im Oktober muss das Container-Depot-München das Grundstück an der Münchner Straße in Unterföhring nach 46 Jahren räumen. Die Existenz der Firma ist akut gefährdet. Geschäftsführer Thorsten Meyerfeldt sucht dringend einen neuen Standort im Großraum München, eine Fläche vont rund 30 000 Quadratmetern, um mit dem Container-Depot-München umzuziehen:
„Ideal wäre eine Industriebrache oder ein anderes Gewerbegrundstück.“ Die Zeit läuft. Der Pachtvertrag endet am 31. Oktober. Eine Verlängerung ist nicht möglich: „Fragen, ob wir länger bleiben können, wurden negativ beschieden.“ Eine Investorengruppe plant Wohnungsbau im „Neuen Mitterfeld“: Wo jetzt noch Stahlkisten in fünf Lagen gestapelt sind, entsteht ein neues Wohnviertel.
„Es besteht noch Hoffnung“
Auch für die 18 Mitarbeiter geht der Schwebezustand weiter, im dem sie sich seit der Kündigung des Pachtvertrags vor sechs Jahren befinden. Die Arbeitsplätze sind gefährdet. „Alle wissen Bescheid, alle wollen bis zum Schluss bleiben“, sagt Meyerfeldt. Es bestehe noch Hoffnung, dass eine Lösung am Horizont auftauche. Denn für den Container-Umschlag im Großraum München ist Unterföhring eine wichtige Adresse. Das Depot bot im Jahr 2022 Belegungskapazität für 65 000 Container. Doch die Suche nach einem neuen Standort ist schwierig: „Oft heißt es, mehr als 20 Lkw-Bewegungen pro Tag wollen wir nicht“, berichtet Meyerfeldt von seinen Gesprächen mit Bürgermeistern.
Wenn das CDM schließen müsste, bliebe für Containertransporte im Großraum München nur die Logistikfirma Kloiber in Riem. Das werde sich auf die Verbraucher auswirken: „Die zahlen am Ende die Zeche. Wenn beispielsweise BMW einen Container bestellt, um Autoteile zum Hamburger Hafen zu bringen, muss der leere Container dann unter Umständen von Nürnberg, Augsburg oder Stuttgart gebracht werden, das kostet schon mal 500 Euro mehr“, erklärt Meyerfeldt. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: „Ein oder zwei klitzekleine Hoffnungsfünkchen gibt es noch, das Grab ist noch nicht geschaufelt.“
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