„Kein Wunder, dass man dabei zwider wird“: Reiser eröffnet Ausstellung mit Bildern über Schimpfnamen

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Mit unerschöpflichem Ideenreichtum illustriert Hans Reiser in seinem neuen Zyklus bairische Schimpfwörter. © Arndt Pröhl

Der Reichersbeurer Karikaturist Hans Reiser hat Schimpfwörter in Kunstwerke verwandelt. Am Donnerstag eröffnete er die Ausstellung im Stadtmuseum.

Bad Tölz – Gestalten von der „Dotschn“ in Form eines selbstverliebten Influencers bis zum farblosen „Kasloawe“, der in einem Topf mit Käsefondue steht, sind aktuell im Tölzer Stadtmuseum zu bewundern. Dort sind Karikaturen des Reichersbeurer Künstlers Hans Reiser ausgestellt, in denen er bairische Schimpfnamen in Bilder umgesetzt hat. Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend war der Bürgersaal mit rund 100 Besuchern gut gefüllt.

Karikaturen aus neuem Buch

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Die Karikaturen sind auch in Reisers neuem Buch „Loamsiada, Doagaff, Siasskasa“ versammelt, das eindrucksvoll den Reichtum der bairischen Sprache demonstriert – in diesem Fall in Bezug auf Möglichkeiten, gewisse Charaktereigenheiten beziehungsreich auf den Punkt zu bringen. Das Buch enthält sogar 90 Illustrationen. Im Ausstellungsraum fanden aber nur 87 davon Platz, wie Reiser in seiner Begrüßung zugab. „Es gibt die Guggenheim-Hängung – sehr luftig –, die Petersdom-Hängung – kreuz und quer –, und hier haben wir eben die Quetsch-Hängung“, scherzte er.A

Ausstellung im Tölzer Stadtmuseum

„Wenn man sich so lange mit Schimpfnamen beschäftigt, merkt man, wie die dunkle Seite der Macht von einem Besitz ergreift“, gab er einen humorigen Einblick in den Schaffensprozess. „Kein Wunder, dass man dabei zwider wird.“ Zugleich animierte er die Gäste dazu, die ausgestellten Originale zu kaufen und zu verschenken: „Gibt es eine charmantere Art, jemandem zu zeigen, was man von ihm hält?“ Nur folgerichtig war die musikalische Umrahmung, für die Reiser am Schlagzeug, unter anderem begleitet von seinem Sohn Jan Reiser, gleich selbst sorgte: mit Haindlings Stück „Du Depp“.

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