Umstrittene Erweiterungspläne für Flüchtlingsunterkunft
Die Flüchtlingsunterkunft an der Pfälzer-Wald-Straße soll ausgebaut werden. Doch der Bezirksausschuss befürchtet dabei eine Nachverdichtung durch die Hintertür.
Öffnet der Ausbau einer vorhandenen Flüchtlingsunterkunft in Ramersdorf die Tür für Nachverdichtungen in der Umgebung? Der örtliche Bezirksausschuss fürchtet das jedenfalls und will daher vor seiner Zustimmung erst einmal wichtige Baurechtsfragen beantwortet haben. Auslöser ist ein Vorbescheidsantrag für das Objekt an der Pfälzer-Wald-Straße 2.
Flüchtlinge sind auf vier Etagen untergebracht
In dem Boarding-Haus, einem Ex-Studentenheim, sind seit Mai 2020 auf vier Etagen Flüchtlinge untergebracht. Insgesamt gibt es 100 belegbare Zimmer, überwiegend mit zwei Betten und eigenem Bad und Küchenzeile. Die Unterkunft wurde als Reaktion auf die Corona-Pandemie zum Schutz von vulnerablen Personen angemietet. Zudem dient sie zu einem Drittel als Übergangswohnheim für afghanische Ortskräfte sowie für Personen, die über humanitäre Aufnahmeprogramme eingereist sind.
Nun soll das Haus im Rahmen einer Gemeinschaftsunterkunft erweitert werden. Dazu sollen im Innenhof weitere Bauten entstehen. Zwei Varianten sind angedacht. Zum einen Module für 20 neue Wohneinheiten, gestapelt über zwei Geschosse, mit einer Gemeinschaftsterrasse obendrauf. Oder 22 Wohneinheiten, gestapelt über drei Geschosse mit Rückstaffelung nach oben sowie Terrassen im ersten und zweiten Stock. Das Heim hat einen Mietvertrag bis Mai 2028, kommt die Erweiterung, soll entsprechend verlängert werden.
Viertelpolitiker wollen unbebauten Bereich erhalten
Im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach macht man sich Sorgen, wie sich die Bebauung im Innenhof auf das Geviert rund um die Straße auswirken könnte. Denn was der Unterkunft lieb ist, könnte dem Privateigentümer teuer sein. So gibt es in der Wohnsiedlung gegenüber einen noch unbebauten Innenbereich, den die Stadtteilpolitiker gern erhalten würden. Zudem würden sie bei der Unterkunft für die kleinere Variante plädieren, um so mehr Licht und Aufenthaltsqualität im Innenhof zu haben.