Komplexe Symptome bei Eierstockkrebs: „Deshalb ist diese Erkrankung so heimtückisch“

  1. Startseite
  2. Welt

KommentareDrucken

Eierstockkrebs gehört zur zweithäufigsten bösartigen Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Welche Faktoren bei dieser Krebserkrankung eine Rolle spielen.

Frankfurt – In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts Berlin jedes Jahr etwa 7300 Frauen an Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Eine Erkrankung, die mit steigendem Alter zunimmt.

Doch nicht die Häufigkeit der Fälle mache Experten zufolge die Krebserkrankung so gefährlich, sondern ihre meist unbemerkte Verbreitung und folglich späte Entdeckung. MSD Manual zufolge sind viele Frauen zu Beginn symptomfrei – der Eierstockkrebs verursacht häufig in fortgeschrittenen Stadien erst Symptome, weshalb die Erkrankung oft diagnostiziert wird, wenn er sich bereits ausgebreitet hat. Auch andere Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsen-, Darm- und Lungenkrebs oder Hirntumoren verlaufen häufig unbemerkt – bestimmte Warnsignale können jedoch auf eine bösartige Erkrankung hinweisen. Ein bahnbrechendes Medikament weckt Hoffnung, künftig Darmkrebs bekämpfen zu können.

In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 7300 Frauen an Eierstockkrebs.
Die große Gefahr bei Eierstockkrebs – er wird meist sehr spät entdeckt und lange Zeit treten keine Symptome auf © YAY Images/ Imago

Risifaktoren für Eierstockkrebs: Höheres Alter als wichtiger Faktor

Frühzeitiges Erkennen von Krebs ist lebensrettend. Doch anders als bei anderen Krebsarten gibt es laut der Deutschen Krebsgesellschaft „keine Früherkennungsuntersuchung, mit der eine Krebsvorstufe von Eierstockkrebs vorzeitig erkannt werden kann“. Gegenüber dem italienischen Online-Nachrichtenportal stol.it sagt Dr. Martin Steinkasserer, Gynäkologie-Chefarzt in Bozen: „Die Symptome bei Eierstockkrebs sind oft unklar und diffus. Deshalb ist diese Erkrankung so heimtückisch“.

Ein Risikofaktor für Eierstockkrebs sei vor allem das Alter. Daneben nennen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch folgende Faktoren, die das Risiko für die Entstehung von Eierstockkrebs erhöhen:

  • Kinderlosigkeit
  • Betroffene, die bereits an Brustkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs oder Darmkrebs erkrankt sind
  • Nahe Verwandte (Mutter, Schwester) bereits ein Ovarialkarzinom hatten
  • Späte Erstgebärende
  • Früher Beginn der Menstruation
  • Spätes Einsetzen der Wechseljahre

Quellen: MSD Manual, Deutsche Krebshilfe

Frauen, auf die eine oder mehrere Risikofaktoren zutreffen, müssen nicht zwangsläufig auch daran erkranken, schreibt die Deutsche Krebshilfe. Das „persönliche Risiko sei aber erhöht“. Einige Lebensmittel können sogar das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigern.

Symptome bei Eierstockkrebs: Diese Anzeichen können auf eine Erkrankung hinweisen

Die Symptome bei Eierstockkrebs sind im Frühstadium meist allgemein und uncharakteristisch, weshalb es umso wichtiger ist, bei bestimmten Symptomen frühzeitig zum Arzt zu gehen. Folgende Symptome können laut Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf Eierstockkrebs hinweisen:

  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Unklare Bauchschmerzen
  • Unüblich häufiges Wasserlassen
  • Veränderungen des Stuhlgangs
  • Verdauungsbeschwerden
  • Zunehmender Bauchumfang oder Atembeschwerden durch Wasseransammlung in Bauchraum
  • Unklare Gewichtsabnahme

Einige dieser Symptome können zwar auch auf harmlose Erkrankungen hinweisen, sollten diese jedoch häufiger auftreten oder bleiben, empfiehlt das DKFZ den Haus- oder Frauenarzt aufzusuchen – insbesondere Frauen, die über 50 Jahre alt sind.

Eierstockkrebs: So können Sie einer Erkrankung vorbeugen

Es gibt aber auch vorbeugende Faktoren, die das Risiko senken können:

  • Die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln
  • Viele Geburten
  • Längere Stillzeiten
  • Eine Sterilisation, die die Eileiter verschließt

Hinweis der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Besteht ein Verdacht auf Eierstockkrebs, werden verschiedene Untersuchungen eingeleitet. Für eine endgültige Krebsdiagnose und Stadieneinteilung ist MSD Manual zufolge in der Regel eine Operation notwendig. Dabei kann der bösartige Tumor entnommen und untersucht werden. Eine Krebs-Studie zeigte, dass Vitamin D und zwei weitere Maßnahmen das Krebsrisiko senken können. (vw)

Auch interessant

Kommentare