Monströser Erdrutsch überrollt Straße zu Alpen-Hütte in Gardasee-Region – 60 Touristen gestrandet

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Geröll und braunes Wasser auf dem Weg zur Garibaldi-Hütte in Italien: Ein gewaltiger Erdrutsch hat die Straße unpassierbar gemacht und rund 60 Wanderer zweitweise isoliert. © Vigili del Fuoco

Plötzlich schießen Schlamm und Steine über den Alpenweg. 60 Touristen sitzen nach einem Erdrutsch am Adamello in Italien fest. Großeinsatz für die Feuerwehr.

Temù – 1000 Kubikmeter Abraum rauschten am Samstag (31. August) plötzlich ins Val d‘Avio in Italien. Ausgelöst von Regen und starken Windböen ging der Erdrutsch auf einen gut besuchten Wanderweg nahe der Garibaldi-Schutzhütte an der Nordwand des Adamello (3539 Meter) ab.

Erdrutsch verschüttet Straße zu Alpen-Schutzhütte in Gardasee-Region – 60 Urlauber zeitweise isoliert

Mit verheerenden Folgen: Ein Fluss aus Schutt hat die Straße zur Schutzhütte weggerissen. Kein Durchkommen mehr für Autos oder Wanderer. Die Feuerwehr aus Brescia und das Freiwilligenkommando von Vezza d‘Oglio rückten zum Großeinsatz aus.

Auch, weil rund 60 Urlauber laut Medienberichten vom Erdrutsch festgesetzt wurden. Die Zeitung Il Giorno spricht von einem „Wunder“, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Demnach waren Dutzende Menschen auf der Straße unterwegs, als die Mure gegen 17.30 Uhr abging. Lediglich ein Auto wurde von Steinschlag leicht beschädigt.

Erdrutsch am Adamello in Italien: Aufräumarbeiten dauern fast zwei Tage

Die anderen Wanderer erlebten einen Schreckmoment, plötzlich saßen sie in den italienischen Alpen fest. Bis Einsatzkräfte ein Seil über die Stein- und Gerölllawine gespannt hatten und die Touristen einzeln in Richtung Tal transportierten.

Bis 23 Uhr lief der Einsatz bei Temù berichtet das Freiwilligenkommando. Und auch am Tag darauf waren Bagger und Planierraupen stundenlang vor Ort, um die wichtige Zufahrtsstraße abzusichern. Mittlerweile ist der Weg wieder passierbar, teilt die Garbaldi-Hütte mit. Fast zwei Tage lang liefen die Aufräumarbeiten, die Freigabe kam vergleichsweise schnell. Am Rosengarten in Dolomiten war ein Gebiet wegen Erdrutschgefahr wochenlang gesperrt.

Die Adamello-Gruppe ist ein stark vergletschertes Gebirgsmassiv zwischen Ortler und Gardasee. Im Westen grenzt sie ans Camonica-Tal, im Norden ans Val di Sole. Der umliegende Naturpark Adamello-Brenta ist das größte Schutzgebiet der Provinz Trient. Erdrutsch-Ereignisse und Unwetter nehmen im gesamten Alpenraum zu. (moe)

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