Große Passbild-Änderung tritt in wenigen Tagen in Kraft: Ende der Übergangsfrist
Große Passbild-Änderung in Kürze: Wichtige Frist endet – Ausnahme für ländliche Gebiete
Ausgedruckte Passfotos für Reisepässe und Personalausweise sind bald Geschichte. Doch die neue Technik macht vielerorts noch Probleme.
München – Die Zeit der gedruckten Fotos für Ausweise ist vorbei: Ab dem 1. August 2025 müssen Bürger, die einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragen, ihre Fotos digital einreichen. Gedruckte Fotos werden dann nicht mehr akzeptiert. Die digitalen Passfotos sollen direkt in der Behörde aufgenommen werden.
Für Reisepass und Ausweis nur noch digitale Fotos zulässig
Das Innenministerium hat bestätigt, dass künftig nur noch digitale Fotos für das Beantragen von Personalausweisen oder Reisepässen zulässig sind. Auch Bilder von zertifizierten Fotostudios sind erlaubt, sofern diese sicher und digital an die Behörde übermittelt werden. Diese Regelung ist bereits seit dem 1. Mai in Kraft, jedoch gab es eine Übergangsfrist, da viele Beantragungsstellen technisch aufgerüstet werden mussten.

Ein Sprecher erklärte gegenüber Bild, dass die Übergangsfrist nun beendet sei: „Nach zweieinhalb Monaten Wirkbetrieb gehen wir davon aus, dass jede deutsche Pass- und Personalausweis-, sowie Ausländerbehörde mindestens über 2D-Barcode-Scanner zur Akzeptanz digitaler Lichtbilder von privaten Fotodienstleistern verfügt.“
Digitale Fotos für Reisepass und Ausweis: Übergangsphase dauert länger in ländlichen Gebieten
In ländlichen Gebieten dauert die Übergangsphase jedoch länger. Ein Bericht des Innenministeriums, der der Zeitung vorliegt, zeigt, dass dort bis September weiterhin ausgedruckte Bilder akzeptiert werden. Besonders in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern gibt es Hürden, wie fehlende Scanner, Fotodienstleister oder weite Anfahrtswege von über 50 Kilometern. In manchen Gemeinden sind Fototerminals nur in 34 Prozent der Behörden vorhanden.

Viele Bürger sind sich nicht bewusst, dass sie das Foto selbst anfertigen müssen und müssen nach der Datenerfassung durch einen Mitarbeiter erneut in den Wartebereich zurückkehren. Dieses doppelte Anstehen kostet Zeit und verursacht Stress.
Innenministerium warnt vor „Morphing“ bei Ausweisfotos
Der Hintergrund der Änderung: Das Innenministerium warnt vor „Morphing“. In einem Schreiben wird auf die Probleme mit der automatischen Fotoprüfung hingewiesen. Die Software akzeptiert manchmal Fotos, die nicht den Anforderungen entsprechen, wie etwa solche mit schrägen Gesichtern oder schlechter Beleuchtung, und das Personal verlässt sich zu sehr auf die Technik.
Der Hauptgrund für die Änderung ist der Schutz vor Bildmanipulationen. Beim „Morphing“ werden mehrere Gesichter digital kombiniert. Das Ministerium erklärt: „Durch Morphing-Manipulation ist der Pass beziehungsweise Personalausweis als Instrument zur Identitätskontrolle im Kern bedroht, sodass die bisherige Praxis, nach der antragstellende Personen ausgedruckte Lichtbilder bei der Pass-, Personalausweis- oder Ausländerbehörde einreichen, nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht.“ Diese Anforderungen bedeuten jedoch zusätzliche Kosten für die Fotostudios. (cgsc/dpa)