Klare Kante gegen Rechts
Der Volksfestplatz war in den vergangenen Monaten gleich zweimal Schauplatz gigantischer Kundgebungen – die Heizungsdemo im Juni 2023 und der Bauernprotest Anfang Januar. An diesem Sonntag werden erneut mehrere tausend Demonstranten erwartet.
Erding - Um 14 Uhr beginnt die Großkundgebung gegen Rechts, Rechtsextremismus und verfassungsfeindliche Bestrebungen. Im Fokus steht nicht zuletzt die AfD nach dem mysteriösen Treffen in Potsdam, bei dem über die Deportation tausender Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen wurde. Organisator ist das bürgerliche Bündnis „Bunt statt braun“. Die Veranstaltung reiht sich ein in eine bundesweite Serie an Anti-Rechts-Kundgebungen, an denen zuletzt mehrere hunderttausend Bürger teilgenommen haben. Und das offensichtlich mit Erfolg: Seither ist die AfD in der Wählergunst deutlich eingebrochen, aktuell kommt sie in den Umfragen nicht mehr auf über 20 Prozent.
Die Initiatoren der Demo schreiben in einem am Mittwoch verbreiteten Aufruf: „Wir stehen uneingeschränkt hinter unserer Demokratie, zu Weltoffenheit, Vielfalt und gegenseitiger Unterstützung. Wir wollen nicht gegeneinander, sondern füreinander da sein. Dafür stehen unsere Rednerinnen und Redner aus verschiedenen Bereichen der Politik und des gesellschaftlichen Engagements.“ Man sei sich sicher, „dass eine überwältigende Mehrheit hinter der Wahrung der Menschenrechte steht und den vielleicht wichtigsten Satz unserer Verfassung mit uns teilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dies muss für immer gültig bleiben. Dafür wollen wir auf die Straße gehen.“
Erwartet werden mehrere Redner: Oberbürgermeister Max Gotz, „Stolperstein“-Mitinitator Konrad Thees, Petra Bauernfeind, Zweite Bürgermeisterin und Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe und der Tafel, Stadtpfarrer Martin Garmaier, VdK-Kreisgeschäftsführerin Zeynep Gencer sowie der Fußballschiedsrichter Benedikt Klingbeil. Moderator ist Georg Bauernfeind, ebenfalls einer der Stolperstein-Initiatoren in Erding. Versammlungsleiterin ist Ulla Dieckmann, Vorstandsmitglied bei „Bunt statt braun“.
Auf dem Festplatz gastiert am Sonntag auch ein Zirkus. Deswegen bitten die Veranstalter dringend darum, nicht mit dem Auto zu kommen. Ausreichend Parkmöglichkeiten gibt es am Kronthaler Weiher. Von dort führt ein – kurzer – Fußweg durch die Kleingartenanlage zum Festplatz. Polizei und städtisches Ordnungsamt werden zahlreich vertreten sein, um die Kundgebung zu schützen. Zudem stellen die Veranstalter zahlreiche Ordner.
Dieckmann hofft am Sonntag auf eine rege Teilnahme. „Wir freuen uns auch über Fahnen und kreative Transparente“, erklärt sie, politische Abzeichen etwa von Parteien seien allerdings nicht erwünscht. ham