Wird die Rettungsleitstelle für das Oberland bald dichtgemacht?

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Die Integrierte Leitstelle in Weilheim soll vor der Schließung stehen. © Christine Wiucha

Die Notrufzentrale in Weilheim ist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Nun droht eine Schließung der Weilheimer Leitstelle und eine Verlagerung nach Fürstenfeldbruck.

Weilheim – Diese Nachricht, die die Heimatzeitung am Samstagvormittag von einem anonymen Absender erhielt, hat es in sich: „Nach vorliegenden Informationen soll die Integrierte Leitstelle Oberland (ILS) zum 31. Dezember 2025 geschlossen und in die Leitstelle Fürstenfeldbruck integriert werden.“

Die Leitstelle, beheimatet an der Weilheimer Johannes-Damrich-Straße, ist so etwas wie die Kommandozentrale für Notrufe aller Art. Die sogenannten Disponenten, die vor den vielen Bildschirmen in der Zentrale sitzen, nehmen Notrufe an und kümmern sich anschließend um die Alarmierung der benötigten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Im Dezember 2010 ging die Integrierte Leitstelle Oberland an den Start und ist seitdem neben dem Landkreis Weilheim-Schongau auch für die Kreise Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz-Wolfratshausen zuständig.

Kreistage und BRK-Präsidium müssen zustimmen

Nun, knapp 14 Jahre später, könnte also die Schließung der Leitstelle bevorstehen. Doch was sind die Gründe dafür? Darüber wird in Insiderkreisen aktuell viel spekuliert. Das Rote Kreuz, das die Leitstelle betreibt, teilt mit: „Seit geraumer Zeit beschäftigt sich der Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung Oberland mit der Tatsache, dass die derzeitige Liegenschaft der Integrierten Leitstelle den heutigen und vor allem den zukünftigen Anforderungen nicht mehr in vollem Umfang gerecht wird.“ Neben der Suche nach einem neuen Standort stehe auch eine Fusion mit einer anderen Leitstelle im Raum. Wenngleich das Rote Kreuz betont: „Diese Vorgehensweise bedarf der ausdrücklichen Zustimmung der jeweiligen Kreistage und auch des Präsidiums des Bayerischen Roten Kreuzes. Diese Zustimmungen liegen derzeit nicht vor.“

Wie die Heimatzeitung aus Insiderkreisen erfahren hat, soll der technische Aspekt aber nicht der einzige Grund für die drohende Schließung sein. So soll es in jüngster Vergangenheit immer wieder Differenzen zwischen dem Roten Kreuz und dem für die Leitstelle zuständigen Zweckverband Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung Oberland gegeben haben.

„Sicherheit der Bevölkerung könnte erheblich gefährdet sein“

Für die Mitarbeiter der Leitstelle wäre eine Zusammenlegung mit Fürstenfeldbruck vermutlich alles andere als angenehm. „Ein Großteil der Mitarbeiter wohnt über 60 Minuten von der Leitstelle Fürstenfeldbruck entfernt, eine Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich schwierig“, heißt es in dem Schreiben, das der Heimatzeitung anonym geschickt wurde. Zudem bleibe „die Frage nach den konkreten Übernahmebedingungen für die Mitarbeiter bislang offen“. Der anonyme Briefeschreiber befürchtet sogar, dass sich die Mitarbeiter der Leitstelle Oberland „neue Betätigungsfelder“ suchen: „Dadurch könnten Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung in den betroffenen Landkreisen erheblich gefährdet sein.“

Das Landratsamt wollte die Fragen der Heimatzeitung nicht beantworten, da am Dienstag (29. Oktober) eine Mitarbeiterversammlung der Leitstelle Oberland stattfindet. Anschließend wird es jedoch eine Pressekonferenz geben.

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