- Lidl und Aldi kassieren im Streit um die „Dubai-Schokolade“ eine Abmahnung

Lidl verkauft ab sofort in 20 ausgewählten Filialen eine limitierte Anzahl von jeweils 500 Tafeln „Dubai-Schokolade“. Der Preis liegt bei 3,29 Euro pro Stück, und das Angebot richtet sich exklusiv an Nutzer der Lidl-App. Das Unternehmen bewirbt die Aktion mit dem Slogan „Supertrend zum Superpreis“. Nur drei Tage später kündigte Aldi an, ebenfalls eine eigene „Dubai-Schokolade“ deutschlandweit in den Verkauf zu bringen. Doch was macht die Schokolade so besonders und ist sie den hohen Preis wert? Ernährungswissenschaftler Uwe Knop deckt auf .

Zahlreiche Unternehmen wurde bereits abgemahnt

Der Importeur Andreas Wilmers, der die Marke „Fex Dessert“ mit Schokolade direkt aus Dubai vertreibt, hat sowohl Lidl als auch Aldi rechtlich abgemahnt. Er fordert von beiden Unternehmen, bis zum 17. Dezember eine strafbewehrte Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, da die Bezeichnung „Dubai-Schokolade“ irreführend sei. Laut der „Lebensmittel Zeitung“ kritisiert Wilmers, dass die Schokolade nicht aus Dubai stammt und der Name daher unzulässig sei. Neben den Discountern wurden auch andere Unternehmen wie Kikis Kitchen GmbH, IA International GmbH und die Firma Naschimann wegen des Verkaufs der Schokolade abgemahnt. Auch den Geissens ist der Hype um die Dubai-Schokolade aufgefallen. Sie wollen sich daran beteiligen – doch das schmeckt nicht jedem.

Bereits zuvor hatte Wilmers den Schweizer Schokoladenhersteller Lindt abgemahnt, da auch dieser ein ähnliches Produkt unter dem Namen „Dubai-Schokolade“ verkaufte. Lindt ließ die gesetzte Frist allerdings verstreichen. Wilmers prüft nun, ob er eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen beantragt. In der Zwischenzeit hat Lindt die Bezeichnung seines Produkts in „Dubai Style Chocolade“ geändert, was mögliche Wiederholungsrisiken verringern dürfte.

Importeur Wilmers sieht in der „Dubai-Schokolade“ Herkunftstäuschung

Bei Aldi Süd sieht Wilmers neben der Herkunftstäuschung weitere problematische Punkte. Er bemängelt, dass die Bezeichnung suggeriere, die Schokolade sei handgefertigt oder stamme aus Dubai, was beides nicht zutreffe. Zusätzlich seien auf der Verpackung die Silhouette und bekannte Wahrzeichen der Stadt Dubai abgebildet, was beim Verbraucher den falschen Eindruck erwecken könne, das Produkt sei tatsächlich aus Dubai.

Wegen dieser vermeintlich irreführenden Angaben hat Wilmers Beschwerden bei den zuständigen Überwachungsbehörden eingereicht. Seiner Ansicht nach verstößt die Gestaltung der Produkte gegen die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). In dem Geschäft um die „Dubai-Schokolade“ versuchten Schmuggler in Österreich, daran zu verdienen. Doch die Zollfahnder kamen ihnen auf die Schliche.