Servus, Schorsch! Kreisbote Mitarbeiter stirbt mit 80 Jahren
Er war immer zu hundert Prozent bei der Sache: Georg Müller, über lange Jahre freier Mitarbeiter der Kreisboten-Redaktion, nahm seinen „Job“, den er nach dem Ausscheiden aus seinem Bundeswehrdienst annahm, nicht nur ernst – er lebte ihn.
Weilheim - Nun ist er nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben.
„Der Schorsch war immer da, auch kurzfristig und am Wochenende übernahm er Termine, wann immer es ging“, erinnert sich die frühere Redaktionsleiterin Maria Hofstetter, die fast zeitgleich mit ihm aus dem aktiven Dienst ausgeschieden ist. Seit 1996 gehörte er zum Team. Nach dem Ende seiner Bundeswehr-Dienstzeit, die er zuletzt bei den Fernmeldern in Feldafing ableistete, wollte der Berufssoldat nicht einfach nichts mehr tun. „Ich hatte als neue Redaktionsleiterin Mitarbeiter gesucht und da meldete er sich“, so Hofstetter. Und wenngleich er in ein völlig neues Metier eintauchte, mauserte er sich schnell zu einer der Stützen der Redaktion. Bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad unterwegs, so kannte man den Müller Schorsch schnell in ganz Weilheim. „Seine menschliche Art brachte ihm viel Sympathien ein und auch zu schwierigen Gesprächspartnern fand er schnell Zugang“, weiß seine frühere Chefin. Und so kam es nicht selten vor, dass gleich bei der Einladung nachgefragt wurde, ob nicht der Müller Schorsch kommen könnte.
Der rasende Radl-Reporter
Seine stets positive, menschlich zugewandte Art ist auch eine der Eigenschaften, die seine Frau Erika an ihm am meisten schätzte: „Er war der positive, immer gut gelaunt. Mein Schorsch hat mich oft aufgemuntert, wenn ich einmal nicht so gut drauf war“, erzählt Erika Müller. Gemeinsam unternahmen die beiden viele Reisen, von denen er gern und ausführlich berichtete. Erst in den letzten drei Jahren war es ihnen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich. 55 Jahre waren der gebürtige Leipziger und die Bremerin verheiratet und im Gespräch mit Erika Müller wird schnell klar, dass die beiden einfach zusammengehörten. Und so holte sie ihn auch wenige Tage vor seinem Tod aus dem Krankenhaus nach Hause: „Ich hatte professionelle Unterstützung und so konnte mein Schorsch am 18. Mai in meinen Armen einschlafen.“ Seine schwere Vorerkrankung hatte eine dringend notwendige OP verhindert, die Kräfte waren erschöpft. Tochter Kathrin eilte umgehend mit ihrer Familie an das Totenbett, wo auch seine beiden Enkel von ihrem Opa Abschied nehmen konnten.
Im Kollegenkreis wird uns Schorsch stets in bester, herzlicher Erinnerung bleiben – der rasende Radl-Reporter, der alles akkurat notierte und jeden kannte. Der seine Texte stets korrekt und pünktlich lieferte. Und der seine Cap zum Fotografieren kurzerhand nach hinten drehte und für ein gutes Bild auch die eine oder andere Kletterpartie hinlegte. Viele nette Erinnerungen an gemeinsame Termine, aber auch Feiern werden uns begleiten und nicht selten werden wir dann ein Schmunzeln auf unserem Gesicht haben.
Wir, die Kollegen, sagen herzlichen Dank für eine tolle gemeinsame Zeit und wie eh und je: Servus, Schorsch!
Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.
Auch interessant
Kommentare
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.
Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!