Blockadehoch legt Deutschland lahm – Extremes Wetter-Phänomen potenziell gefährlich

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Ein Wetterhoch sitzt fest und lässt Deutschland im Wartezustand zurück – was steckt hinter dieser extremen Wetterlage? Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Frankfurt – Deutschland erlebt aktuell eine Wetterlage, die selbst erfahrene Meteorologen stutzen lässt: Ein sogenanntes „Blocking-Hoch“ namens Riccarda liegt über den Britischen Inseln und hat sich dort festgesetzt – und das seit Wochen. Wie die Daten von wetter.net zeigen, bleibt dieses Blockadehoch voraussichtlich mindestens zehn bis 14 weitere Tage aktiv. Das bedeutet: kaum Regen, wenig Wind, kaum Wolken und weiterhin stabile, trockene Verhältnisse.

Diese Art von Wettermuster ist nicht nur nervtötend eintönig, sie kann auch gravierende Auswirkungen haben – vor allem, wenn sich solche Blockaden häufen und das tun sie bei uns in Mitteleuropa seit Wochen. Aktuell fühlen sich weite Teile Deutschlands an wie in einer Wetterschleife, in der nichts vorwärtsgeht.

Das Hoch Riccarda bei den Britischen Inseln blockiert in ganz West- und Mitteleuropa die Tiefdruckgebiete. © Wetterdienst Q.met/ www.wetter.net

Ist das Wetter noch normal – oder schon eine Folge des Klimawandels?

Blocking-Wetterlagen sind meteorologisch gesehen nichts völlig Neues, aber ihre Dauer und Häufigkeit geben Anlass zur Sorge. Während früher solche Blockaden einige Tage anhielten und dann von Tiefdruckgebieten abgelöst wurden, häufen sich in den letzten Jahren Fälle, in denen ein Hoch wochenlang dominierend bleibt.

Wissenschaftler sehen in dieser Entwicklung einen möglichen Zusammenhang mit dem Klimawandel. Durch die Erwärmung der Arktis verändert sich der Jetstream – die starke Höhenwindströmung, die normalerweise für den Wetterwechsel in unseren Breiten sorgt. Ist dieser Jetstream schwächer und mäandernder, können Hochs und Tiefs feststecken – genau das beobachten wir jetzt wieder. Kurze Phasen mit wechselhaftem Wetter sind oft nur kurze „Atempausen“, bevor sich die nächste Blockade bildet.

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Stabiles Wetter mit Folgen: Droht im Sommer wochenlange Extremhitze?

Was jetzt im Frühling noch vergleichsweise harmlos erscheint – stabiles Wetter mit milden Temperaturen – könnte im Sommer drastische Folgen haben. Wenn sich ein solches Blocking-Hoch bei hochsommerlichen Temperaturen festsetzt, droht eine Hitzewelle mit Rekordwerten, ähnlich wie sie Europa 2018 oder 2022 erlebt hat. Dann gibt es über Wochen keinen Regen, die Böden trocknen aus, die Waldbrandgefahr steigt, und vor allem ältere oder vorerkrankte Menschen geraten in gesundheitliche Gefahr.

Schon jetzt warnen Experten davor, diese scheinbar „schöne“ Wetterlage zu verharmlosen. Denn was wir gerade erleben, könnte ein Vorgeschmack auf zukünftige Sommer in Zeiten des Klimawandels sein – ruhig, heiß, trocken – und potenziell gefährlich.

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