Wie lässt sich die Autoposer-Szene ausbremsen? - Unterföhring ringt um Lösungen am Kreisel bei Allguth-Tankstelle
Die sogenannte Autoposer-Szene trifft sich immer wieder in Unterföhring. Im Oktober kam es zu einer Sternfahrt mit fast 2000 Teilnehmern. Das wollen die Unterföhringer nicht mehr hinnehmen. Deshalb findet am 22. Januar ein Ortstermin statt.
Unterföhring – Kreischende Autoreifen auf dem Asphalt, Partystimmung mit Shisha-Gerauche und unerlaubtem Würstlgrillen auf den Parkplätzen der Tankstelle: Die sogenannte Autoposer-Szene trifft sich immer wieder gern in Unterföhring, den Zenit des Zurschaustellens aufgemotzter Autos stellte eine Sternfahrt im Oktober mit fast 2000 Teilnehmern dar (wir berichteten). Auswüchse, die sie in Unterföhring nicht mehr hinnehmen wollen: Deshalb wird es am Montag, 22. Januar, am Kreisverkehr bei der Allguth-Tankstelle einen Ortstermin geben. Rathausvertreter von Ordnungs- und Tiefbauamt, die Eigentümer der Tankstelle sowie Beamte der zuständigen Polizeiinspektion 26 aus Ismaning möchten sich gemeinsam ein Bild von der Situation vor Ort machen mit dem Ziel, wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Rabatz der Autoposer zu erarbeiten.
Dieser Ortstermin ist eine Folge der Unentschlossenheit der Unterföhringer Kommunalpolitiker. Denn: Schon im Herbst 2023 hatte das Staatliche Bauamt Freising drei Varianten vorgeschlagen, um die Verkehrssicherheit am Autoposer-Kreisel zu erhöhen. Doch im Unterföhringer Bauausschuss fand sich in der Dezember-Sitzung für keine der drei Optionen eine Mehrheit, wie Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (PWU) jetzt im Gemeinderat bekannt gab. Mangels Einigung soll nun also der Ortstermin neue Ideen bringen.
Ortstermin soll neue Denkanstöße liefern
Diese drei Vorschläge hatte das Staatliche Bauamt Freising gemacht. Erstens: eine Verkleinerung der Verkehrsfläche im Kreisel durch die Errichtung von Leitschwellen mit Sichtzeichen (sogenannte Bischofsmützen). Zweitens: die Verkleinerung der Verkehrsfläche mittels Betonwänden. Drittens: die Verkleinerung der Verkehrsfläche durch teilweisen Rückbau der Asphaltierung und Vergrößerung der Grünfläche in der Kreiselmitte.
Für keine der drei Varianten konnte sich der Unterföhringer Bauausschuss im Dezember mehrheitlich durchringen – nun also soll ein Ortstermin neue Denkanstöße liefern. Bürgermeister Kemmelmeyer macht keinen Hehl daraus, dass er Variante I favorisiert: „Damit ließe sich ohne großen Aufwand die Verkehrsfläche verringern“, sagt er auf Nachfrage des Münchner Merkur. Und die Autoposer auszubremsen, das sei dringend geboten. Weil momentan rings um den Kreisverkehr Schnee liegt, sei dies zwar wenig einladend für Partystimmung. „Aber wenn der Schnee mal abgetaut ist, ist hier wieder die Hölle los“, prophezeit Kemmelmeyer. Mittels Funkgeräten sowie Wach- und Spähposten seien die Freaks der Tuning-Szene „bestens organisiert, um zu verschwinden, bevor die Polizei kommt“.
Was könnte den lärmreichen Selbstdarstellungsdrang schon vorher unterbinden? Um diese Frage geht es beim Ortstermin am 22. Januar.