Rob Jetten (38) könnte bald Geschichte schreiben: Nach dem Wahlerfolg seiner Partei D66 hat er gute Chancen, der jüngste und erste offen schwule Premierminister der Niederlande zu werden, wie "Reuters" berichtet.
Der bisherige Klima-Minister hat sich im Wahlkampf neu erfunden und sich von einem eher nüchternen Politiker zu einem optimistischen Kämpfer für Veränderung gewandelt.
Neben den klassischen Themen seiner Partei wie Klimaschutz und Bildung sprach er auch über schwierige Themen wie Migration und die Wohnungsnot. Dabei gewann er sogar Wähler, die zuvor rechte Parteien unterstützt hatten.
Jetten will Migration besser steuern und Geflüchtete integrieren
Jetten will die Migration besser steuern und gleichzeitig Geflüchteten helfen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Laut "BBC" schlägt er vor, dass Asylanträge künftig außerhalb der EU gestellt werden sollen, um gefährliche Fluchtwege zu verhindern.
Gleichzeitig sollen mehr Gelder in Integrationsprogramme fließen, damit Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen, besser in die Gesellschaft aufgenommen werden.
Um die Wohnungsnot zu bekämpfen, plant Jetten sogar den Bau von zehn neuen Städten und will jährlich zwei Milliarden Euro investieren. Außerdem sollen leerstehende Gebäude und ungenutzte Flächen für den Wohnungsbau genutzt werden.
Niederlande legalisierten als erstes Land die Ehe für alle
Jettens Sexualität spielt im Wahlkampf jedoch kaum eine Rolle. Die Niederlande gelten als Vorreiter bei LGBTQ-Rechten und waren vor 25 Jahren das erste Land weltweit, das die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte – damals unter einer Regierung, an der Jettens Partei D66 beteiligt war.