Sinkende Flüchtlingszahlen im Landkreis: Was bedeutet das für geplante Unterkünfte?

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So verteilen sich die Geflüchteten über den Landkreis Weilheim-Schongau. Die Zahlen zeigen den Anteil der Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung. © mm

Die Zahl der Asylsuchenden, die im Landkreis Weilheim-Schongau neu ankommen, ist derzeit stark rückläufig. Was bedeutet das für die zahlreichen Bauvorhaben im Asylbereich? Die Unsicherheit ist groß, Prognosen schwierig.

Landkreis – 16 Ukrainer sind im Februar neu in den Landkreis gekommen. Im Januar waren es noch 108. Seit Jahresbeginn ist nicht ein einziger Asylbewerber im Landkreis angekommen. Die Gründe für diese Entwicklung seien vielschichtig, so das Landratsamt auf Anfrage der Heimatzeitung. Zum einen würden nicht mehr so viele Geflüchtete in Oberbayern ankommen. Diejenigen, die kommen, würden derzeit auf die sogenannten „Untererfüller“ verteilt. Also auf die Landkreise, die aus verschiedenen Gründen in den vergangenen Jahren ihre Aufnahmequote nicht erfüllt haben.

Im vergangenen Jahr war der Zustrom ungleich größer. Alle zwei Wochen kam ein voll besetzter Flüchtlingsbus an, dessen Insassen untergebracht werden mussten. Derzeit leben 3706 Geflüchtete im Landkreis. Dadurch entstand ein immenser Druck bei den Verantwortlichen im Landratsamt, kontinuierlich neue Unterkünfte zu schaffen.

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Unter anderem wurden auch für 2025 zahlreiche Bauprojekte auf den Weg gebracht. Diese Planungen würden auch weiter verfolgt, weil das Landratsamt zahlreiche Personen aus den Notunterkünften in dezentralen Unterkünfte unterbringen möchte, heißt es weiter. Derzeit laufen Planungen oder Bauarbeiten in Bernbeuren, Burggen, Böbing, Habach, Hohenfurch, Hohenpeißenberg, Huglfing, Eglfing, Ingenried, Oberhausen, Obersöchering, Polling, Prem, Penzberg, Raisting, Schongau, Schwabsoien, Seeshaupt, Sindelsdorf und Weilheim.

Doch werden angesichts der stark gesunkenen Zahl der Neuankömmlinge all diese Unterkünfte überhaupt noch gebraucht? „Das Innenministerium wie auch die Regierung von Oberbayern können derzeit nicht abschätzen, wie sich das Fluchtgeschehen entwickelt. Daher heißt die Devise immer noch anmieten und entsprechende Unterkunftsplätze aufbauen“, so das Landratsamt weiter.

Unrentable Unterkünfte

Mit anderen Worten: Zunächst will das Landratsamt auf Nummer sicher gehen und weitere Unterkünfte schaffen, um darauf vorbereitet zu sein, dass die Zahlen wieder steigen. Zudem braucht man die Unterkünfte auch, um „unrentable, nicht dem Standard angepasste, dezentrale Unterkünfte auflösen zu können“. Dazu gehören auch Unterkünfte, bei denen hohe Investitionen oder ein hoher Verwaltungsaufwand entstehen. Dennoch gelte natürlich: „Wir werden die Planungen immer den aktuellen Gegebenheiten anpassen müssen“ – etwa durch eine geänderte Asylpolitik.

Am Leprosenweg in Weilheim wird nach wie vor gebaut. In den nächsten Wochen sollen die ersten Module aufgestellt werden. Bei der geplanten Großunterkunft im WTW wartet das Landratsamt noch auf die Zusage der Haushaltsmittel durch das Innenministerium.

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