„Gefährlich für Rollstuhlfahrer“: Das kritisieren die Grünen am Starnberger See
Die Einstiegshilfe in den Starnberger See im Erholungsgelände in Ambach ist nach Meinung der Grünen „für Rollstuhlfahrer gefährlich“. Das soll sich ändern.
Münsing/Bad Tölz – „Inklusion und Barrierefreiheit sind zentrale Bestandteile einer modernen Gesellschaft und Ausdruck des Respekts gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern“: Das stellt die Grünen-Fraktion im Kreistag ihrem Antrag voraus. Die Fraktion fordert „die Herstellung eines barrierefreien Zugangs zum Starnberger See und barrierefreie sanitäre Einrichtungen am Erholungsgelände in Ambach“. Über den Antrag befinden werden die Mitglieder des Kreisausschusses für Umwelt, Infrastruktur und Tourismus bei ihrer nächsten Sitzung am Montag, 7. Oktober, um 14 Uhr im Landratsamt in Bad Tölz.
Grüne verweisen auf Inklusionsstrategie des Landkreises
Unterzeichnet haben den Antrag neben Fraktionssprecher Klaus Koch die Grünen-Vertreter Christine Mair, Prof. Wolfgang Goymann und Jakob Koch, alle drei sind Mitglieder des Umweltausschusses. Das Quartett erinnert daran, dass der Landkreis „jüngst eine Inklusionsstrategie verabschiedet hat, die die Umsetzung solcher Maßnahmen mit hoher Priorität vorsieht“. Ein barrierefreier Zugang zum See sowie barrierefreie WC-Anlagen entsprechen nach Meinung der Grünen-Fraktion „nicht nur den Zielen dieser Strategie, sondern stehen auch im Einklang mit den inklusiven Bemühungen, die sowohl der Freistaat Bayern als auch die Bundesrepublik Deutschland seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verfolgen“.
Den aktuellen Zustand der Rampe, die am Erholungsgelände im Münsinger Ortsteil Ambach in den See führt, sei „nicht nur ungeeignet, sondern auch gefährlich für Rollstuhlfahrer“. Zudem sei der Standort der Einstiegshilfe „abgelegen“, das schränke die Erreichbarkeit und die Nutzung erheblich ein. „Eine zentrale Anordnung der Behindertenparkplätze, der sanitären Einrichtungen und der Einstiegshilfe in den See ist notwendig, um Menschen mit Behinderung einen sicheren und gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen“, bilanzieren Klaus und Jakob Koch sowie Mair und Goymann.
Ein Standort bei Wasserwachtstation soll geprüft werden
Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.
Sowohl der Verwaltung des Landratsamts als auch dem Erholungsflächenverein sei es ein Anliegen, hier tätig zu werden: „Mit diesem Antrag wird der politische Wille bekundet, diese Maßnahmen als wichtig anzuerkennen und mit hoher Priorität umzusetzen.“
Der barrierefreie Zugang zum See soll zeitnah hergestellt werden, so die Antragsteller. Dies umfasst die Neugestaltung der Rampe für Rollstuhlfahrer sowie die zentrale Anordnung der Behindertenparkplätze, der Sanitäranlagen und der barrierefreien Einstiegshilfe – „möglichst nahe beieinander“. In die Planung und Umsetzung der Maßnahmen sollen der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Ralph Seifert, sowie Fachstellen eingebunden werden. Zudem empfehlen die Grünen, einen geeigneten Standort nahe der Rettungsstation Schwaiblbach zu prüfen, die die Wasserwacht Wolfratshausen betreibt. cce