Bürgerinitiative übergibt Unterschriften an Tobias Eschenbacher – Der gibt eine erste Einschätzung ab
Freising – Die in Sünzhausen gebildete Bürgerinitiative „Leben und leben lassen“ baut weiter Druck auf gegen das im nahegelegenen Viehhausen geplante 18 Hektar große Naturgarten-Projekt. Nachdem man kürzlich Landrat Helmut Petz über 500 Unterschriften aufgebrachter Bürgerinnen und Bürger übergeben hat, ist eine Delegation der BI jetzt auch bei OB Tobias Eschenbacher im Rathaus vorstellig geworden. Auch dort hat man die Unterschriften persönlich übergeben.
Die Vorgeschichte: Vor rund 25 Jahren haben Horst und Erhard Schönegge damit begonnen, in Meilendorf (Gemeinde Nandlstadt) einen Naturgarten zu entwickeln. Inzwischen ist die nächste Generation involviert. Doch weil jetzt die Pachtverträge für einen Großteil der Flächen nicht verlängert werden, benötigt die Familie einen neuen Standort. Die Wahl fiel auf Viehhausen (Gemeinde Kranzberg). Doch die Größe des Projekt hat nicht nur den kleinen Weiler, sondern auch den Nachbarort Sünzhausen (Stadt Freising) aufgeschreckt.
Als Stein des Anstoßes stellte sich bei dem Treffen mit dem OB einmal mehr das zu erwartende Verkehrsaufkommen heraus, das einer Machbarkeitsstudie zufolge in Stoßzeiten bis zu 50 Fahrzeuge in der Stunde betragen soll. Die Beteiligten machten deutlich, dass eine Zufahrt über Sünzhausen überhaupt nicht in Frage komme. Sie stützen ihre Bedenken darauf, dass die dafür vorgesehene Bergstraße völlig ungeeignet sei. Sie wird als viel zu schmal erachtet und stelle wegen der fehlenden Gehwege eine Gefahr für Fußgänger dar, wie es hieß.
Selbst die inzwischen angedachte Erschließung über Gremertshausen wurde als problematisch erachtet. Die Leute würden trotzdem durch Sünzhausen fahren, weil sie vom Navi dahin geleitet würde, wie BI-Sprecherin Isabella Weber deutlich machte. Bei aller Kritik gab es aber auch Verständnis für das Vorhaben. An sich ein tolles Projekt, aber völlig ungeeignet und überzogen an dieser Stelle, lautete der Tenor.
Argumente, die Eschenbacher durchaus nachvollziehen konnte. Auch er sah die Erschließung als Problem an. Was da alles geplant sei, sei wohl „nicht unbedingt als reine Landwirtschaft“ anzusehen, urteilte der OB etwa im Hinblick die damit verbundene Privilegierung. Er sagte aber auch, dass es gelte, die Entscheidungen der zuständigen Behörden im Landratsamt abzuwarten.
Die Bedenken würden weitergegeben – nicht nur was die Verkehrsanbindung betreffe, sondern auch die Bodenversiegelung, den Hochwasserschutz und die Eingriffe in die Natur. Teilweise sei das auch schon geschehen, erklärte Eschenbacher. Er sagte der BI seine Unterstützung zu –„so weit es uns möglich ist“. Unter anderem waren Forderungen nach Tempo 30 in Sünzhausen oder einer Sperrung für den Durchgangsverkehr laut geworden.