Fahrradfreundliche Kommune: Geretsried hat noch Hausaufgaben zu erledigen

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Beim Fahrrad-Fest standen Räder im Zentrum. © Hans Lippert

Geretsried ist auf dem Weg, eine fahrradfreundliche Kommune zu werden. Trotz der Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft sieht Bernhard Lorenz, Pressereferent des ADFC, noch Handlungsbedarf.

Geretsried – Schritt für Schritt entwickelt sich Geretsried zur Radlerkommune – spätestens im Jahr 2028 möchte sie das auch schwarz auf weiß. Die Stadt ist bereits Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern. Bei einem Festakt wurde sie im Radler-Bund begrüßt, samt Urkunde für Bürgermeister Michael Müller. In all dem Freudentaumel möchten die leidenschaftlichen Biker eins nicht vergessen: „Es gibt noch Handlungsbedarf.“ Das antwortet Bernhard Lorenz auf eine Anfrage unserer Zeitung. Der Geretsrieder ist Pressereferent des ADFC im Landkreis. Die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ sei schön, aber es gebe auch noch einigen Raum für Verbesserungen.

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Die Stadt werde „zunehmend fahrradfreundlicher“ stellt er auf seinen regelmäßigen Fahrten fest. „Im Alltag sieht man immer mehr Eltern, die ihre Kinder mit Fahrradanhängern oder Lastenrädern zur Kita bringen. In der Neuen Mitte sind viele zum Einkaufen unterwegs.“ Gute Entwicklungen seien das. Aber noch lange nicht das Ziel. Lorenz würde sich mehr bauliche Trennungen zu Fußgänger- und Autospuren wünschen. „Das ist in Geretsried mit den teilweise engen Straßen nicht überall umzusetzen.“ An einigen Orten bemerkt der Geretsrieder aber durchaus Verbesserungen: „Mit der Querungshilfe auf der Tattenkofener Straße zum Breslauer Weg und mit der Ampelanlage an der Kreuzung Elbe- und Blumenstraße sind zwei problematische Übergänge entschärft worden. Die Sanierung der Unterführung unter der Jahnstraße im Verlauf des Radwegs entlang der B11 ist auch eine deutliche Verbesserung. In der Neuen Mitte sind viele Abstellanlagen geschaffen worden, die den Alltag erleichtern.“

Kreuzung Tattenkofener Straße/Johann-Sebastian-Bach-Straße sei problematisch

Problematisch sieht er die Kreuzung der Tattenkofener mit der Johann-Sebastian-Bach-Straße, wo Radler aus der Unterführung kommend „orientierungslos der Kreuzung gegenüberstehen“. Dass der Schutzstreifen hinter dieser Kreuzung zudem kaum noch erkennbar sei, sieht Lorenz als Problem. Außerdem sei der „viel zu schmal“. Die Stadt plant bereits einen Abschnitt der neuen Direktverbindung, die den Norden mit dem Süden der Stadt direkt verbinden soll. „Das stellt noch einige Herausforderungen dar“, sagt Lorenz.

Die Radler in Geretsried haben von der Aufnahme der Stadt in den Kreis der Fahrradfreundlichkeits-Anwärter wenig bis nichts mitbekommen. „Diese Auszeichnung ist kein Zauberstab, mit dem auf einmal alles besser wird“, räumt Lorenz ein. Die Arbeitsgemeinschaft gebe aber Hilfen und Ideen. „Die Radfahrenden sollen die Mitgliedschaft schon als Gewinn erleben.“ Bis sie das könnten, stünden aber „Hausaufgaben“ für die Stadt an, sagt der ehemalige Gymnasiallehrer. Die habe die Stadt bei einer sogenannten Vorbereitung der Arbeitsgruppe bekommen. „Dazu gehören ein Verkehrskonzept, aber auch etliche Einzelmaßnahmen.“

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Bis zu sieben Prozent mehr Fahrradverkehr

Auf der Internetseite der Stadt ist zu lesen: „Zu den Empfehlungen zählen unter anderem die Planung eines innerörtlichen Radnetzes mit differenzierten Routen, die Überprüfung und Ergänzung der Wegweisung, die Sichtbarmachung des Radverkehrs durch Fahrradstraßen oder -zonen sowie die Einbeziehung von Einzelhandel und Gewerbe in den Prozess.“ Der Anteil an Drahteseln im Verkehr soll sich um fünf bis sieben Prozent erhöhen. Lorenz sieht schon jetzt viele davon: „Das Radfahren ist in Geretsried gut verankert.“

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