Krieg im Nahen Osten - 21 israelische Soldaten in Gaza durch Panzerabwehrraketen getötet

Netanjahu erzürnt Katar mit Äußerungen über Vermittlerrolle

02.24 Uhr: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat mit kritischen Äußerungen zur Vermittlerrolle Katars im Gazakrieg den Unmut des Emirats auf sich gezogen. Das katarische Außenministerium zeigte sich am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter, „bestürzt“ über die Netanjahu von Medien zugeschriebenen Aussagen. „Sollten diese Äußerungen wirklich echt sein, dann sind sie verantwortungslos und schädlich für die Bemühungen, unschuldige Leben zu retten.“

Huthi-Miliz greift erneut US-Containerschiff an

21.17 Uhr: Die jemenitische Huthi-Miliz hat nach Angaben des US-Militärs erneut ein Containerschiff im Nahen Osten angegriffen. Die Miliz habe am Mittwoch aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen drei Raketen auf einen unter US-Flagge fahrenden Frachter abgeschossen, der den Golf von Aden durchquert habe, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs mit. Eine der Raketen sei im Meer eingeschlagen, die anderen beiden seien von einem Zerstörer der US-Marine abgeschossen worden. Es seien keine Verletzten oder Schäden an dem Schiff gemeldet worden.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die jemenitischen Huthi - aus Solidarität mit der Hamas - immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Als Reaktion darauf hatten die USA und Großbritannien mit der Unterstützung Verbündeter Militärschläge gegen die vom Iran unterstützte Miliz im Jemen ausgeführt. Die militant-islamistische Gruppe attackiert im Gegenzug weiter Schiffe im Roten Meer.

Aus Geiselhaft der Hamas befreite israelische Frauen berichten von Missbrauch

19.33 Uhr: Zwei aus der Geiselhaft der radikalislamischen Hamas befreite israelische Frauen haben am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss für sexuelle Gewalt von „Misshandlungen“ während der Gefangenschaft berichtet. „Ich war 51 Tage dort und es gab keinen Moment, in dem wir nicht Misshandlungen aller Art ausgesetzt waren“, sagte Aviva Siegel, die bei dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober aus ihrem Haus im Kibbuz Kfar Aza im Süden Israels entführt worden war.

Die 62-Jährige erklärte, die Hamas-Kämpfer hätten sowohl Männer als auch Frauen wie Marionetten behandelt, „mit denen sie machen können, was sie wollen“. „Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich habe die Frauen nicht nur gesehen, ich habe sie gefühlt, als wären sie meine Töchter“, sagte Siegel vor dem Parlamentsausschuss weiter. Die männlichen Geiseln hätten ebenso gelitten, fügte sie hinzu.

Die ebenfalls freigelassene Geisel Chen Goldstein-Almog sagte, bei einigen mitgefangenen Frauen sei die Periode ausgeblieben. Dies könne auf „die schwierigen Bedingungen in der Gefangenschaft“ zurückzuführen sein und sie hoffe, dass sie nicht schwanger sind, erklärte die 48-Jährige. Die größte Angst der Geiseln war laut Goldstein-Almog, dass die israelischen Behörden sie aufgeben könnten.

Beide Frauen waren während einer siebentägigen humanitären Feuerpause im November freigelassen worden, bei der insgesamt 80 israelische Geiseln freikamen. Im Gegenzug wurden Hilfslieferungen in den Gazastreifen genehmigt und hunderte palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP sind noch 14 weibliche Geiseln in der Gewalt der Hamas. 

Nach dem Angriff vom 7. Oktober waren Fällen von sexueller Gewalt bekannt geworden, doch mangels Aussagen von Überlebenden lässt sich das Ausmaß der Gewalt bisher nur schwer beurteilen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte im vergangenen Monat eine Gruppe befreiter Geiseln getroffen und erklärt, ihm sei von „Fällen sexuellem Missbrauchs und grausamer Vergewaltigungen“ berichtet worden. 

21 israelische Soldaten bei Vorfall im Gazastreifen getötet

7.19 Uhr: Bei einem schwerwiegenden Vorfall im Gaza-Krieg sind nach Militärangaben 21 israelische Soldaten getötet worden. Die israelische Armee teilte dies am Dienstagmorgen nach Aufhebung einer Nachrichtensperre mit. Nach israelischen Medienberichten kamen die Männer im Alter von 22 bis 37 Jahren im Zentralabschnitt des Gazastreifens ums Leben. Es war die höchste Zahl israelischer Soldaten, die seit Kriegsbeginn bei einem einzelnen Vorfall getötet wurden.

Israelische Medien berichteten, die Soldaten seien getötet worden, als zwei Gebäude einstürzten, nachdem Palästinenser Panzerabwehrraketen auf die Truppen abgefeuert hatten.

Besonders im Bereich der Stadt Chan Junis war es zuletzt verstärkt zu heftigen Kämpfen und israelischen Angriffen gekommen, bei denen auch viele Palästinenser getötet wurden. Israel vermutet dort in dem Tunnelnetzwerk die Führung der islamistischen Hamas sowie israelische Geiseln.

Bericht: Israel bietet zweimonatige Feuerpause gegen Geisel-Freilassung an

03.26 Uhr: Israel hat der islamistischen Hamas über die Vermittler Katar und Ägypten einem Medienbericht zufolge eine zweimonatige Feuerpause im Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln angeboten. Wie das Onlineportal „Axios“ am Montagabend berichtete, sieht der israelische Vorschlag vor, dass die lebenden Geiseln und die sterblichen Überreste in mehreren Phasen nach Israel zurückgebracht werden. Im Rahmen des Plans sollen sich Israel und die Hamas den Angaben nach im Vorfeld auf eine Zahl palästinensischer Häftlinge einigen, die im Austausch für jede Geisel freigelassen werden sollen.

Der Plan sieht weder ein Ende des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation noch eine längerfristige politische Lösung vor. Den Angaben zufolge sollen israelische Soldaten aus großen Städten im Gazastreifen verlegt werden und hunderttausende Menschen, die aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens vertrieben wurden, langsam dorthin zurückkehren.

Bisher kamen rund 100 Geiseln kamen während einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten einwöchigen Feuerpause im November frei, 132 Geiseln sind israelischen Angaben zufolge noch immer in der Gewalt der Hamas, 28 von ihnen sollen tot sein.

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