Ein „Norma“ für Ronsberg? Pläne für neuen Nahversorger schreiten voran

Die Gemeinde Ronsberg arbeitet eifrig an der Ansiedlung eines neuen Nahversorgers. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen.
Ronsberg – Wie Bürgermeister Michael Sturm auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, arbeite man schon viele Jahre an der Eröffnung eines neuen Supermarktes in Ronsberg. Dieser Wunsch sei 2020 auch aus einer Bürgerbefragung hervorgegangen, berichtet Sturm.
Das Lebensmittelgeschäft „Nah und Gut“ hatte 2021 schließen müssen, verblieben im Ort sind die Allgäuer Landmetzgerei Adolf Baur und die Bäckerei Glas. Für Lebensmittelkäufe fahren die meisten Ronsberger inzwischen nach Obergünzburg oder Markt Rettenbach – Kilometer, auf die viele Bürger für den Wocheneinkauf gerne verzichten würden. Bürgermeister Sturm weiß: „Der Marktgemeinderat und die Ronsberger Bürger warten sehnsüchtig darauf, dass wieder ein Lebensmittelvollsortimenter in Ronsberg öffnet.“
Das könnte bald Realität werden: Um die Voraussetzungen für einen Neubau zu schaffen, befindet sich der Markt Ronsberg derzeit in einem Bebauungsplanverfahren für den Bereich zwischen Obergünzburger Straße und Mühlstraße (nördlich des Freizeitgeländes). Die Aufstellung des Bebauungsplans mit dem Namen „Sondergebiet Einzelhandel Obergünzburger Straße“ hat der Gemeinderat zuletzt ohne Gegenstimme beschlossen, nun dürfen sich – wie üblich in so einem Verfahren – Öffentlichkeit, Behörden und Träger öffentlicher Belange melden und mögliche Bedenken vortragen.
Kaufangebot liegt schon vor
Sollte alles klappen (Sturm: „Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben“) und schließlich eine Baugenehmigung erteilt werden, wäre der Weg frei – und zwar aller Voraussicht nach für einen „Norma“ mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Wie Sturm dem Kreisboten sagte, gebe es bereits einen notariellen Vertrag zwischen dem Markt Ronsberg und der Immobilientochter von „Norma“. Darin sind Konditionen festgehalten, zu denen „Norma“ die Grundstücke vom Markt Ronsberg kaufen könnte zum Zweck, dort einen Supermarkt und die erforderlichen Parkplätze zu errichten.
Weil noch Verfahrensschritte zu gehen sind, will sich der Rathauschef noch nicht auf einen Zeitplan für den möglichen Neubau festlegen, hofft aber: „Bestenfalls ist ein Baubeginn im Jahr 2025 vorstellbar.“ Die Immobilientochter von „Norma“ jedenfalls habe signalisiert, dass man zeitnah loslegen wolle, so Sturm. „Ob nur ein Lebensmittelvollsortimenter oder auch zusätzlich ein Bäckereiverkauf mit Café im vorgesehenen Baufenster untergebracht wird, werden noch zu führende Gespräche zeigen.“
Übrigens handelt es sich hier um keinen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Das heißt: Sollte die Immobilientochter das Kaufangebot nicht fristgerecht annehmen, könnte auch ein anderes Unternehmen auf Grundlage des Bebauungsplans auf dem Grundstück einen Einzelhandelsbetrieb mit über 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche errichten oder auch ein Dorfladen eröffnen.
Vorerst, das betont Bürgermeister Sturm jedoch, liege der Fokus auf dem Abschluss des Bebauungsplanverfahrens. Das dürfte auch am Mittwoch, 27. November, Thema sein: Dann findet die Ronsberger Bürgerversammlung um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle statt.