Clankriminalität steigt auf 7000 Straftaten
NRW-Innenminister Herbert Reul stellt in Düsseldorf das neue Lagebild zur Clankriminalität vor. Die kriminellen Clans zugerechneten Straftaten sind in Nordrhein-Westfalen um 6,5 Prozent gestiegen.
Düsseldorf - Die türkisch-arabischen Clans zugerechnete Kriminalität ist im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen auf 7000 Straftaten gestiegen. Das geht aus dem neuen Lagebild zur Clankriminalität hervor, das NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf vorgestellt hat. Das entspricht einer Steigerung um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Reul führte den Anstieg auf die erfolgreiche Ermittlungsarbeit der Polizei zurück, die diese Straftaten aufdecke. Inzwischen würden 118 Nachnamen mit entsprechenden Clan-Strukturen in Verbindung gebracht - nach 116 im Vorjahr.
2023 habe die Polizei Nordrhein-Westfalen insgesamt 423 Razzien gegen Clankriminalität durchgeführt. Fast 1000 Objekte seien kontrolliert worden. Dazu zählten Shisha-Bars, Gaststätten und Spielstätten für illegales Glücksspiel. Die Polizei hat über 600 Strafanzeigen geschrieben und über 1.000 Verwarngelder verhängt. Die zuständigen Behörden haben 225 Objekte geschlossen.
Das Landeskriminalamt erstellt seit 2018 jährlich das Lagebild Clankriminalität. Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert. dpa