Waldbrand-Alarm am Jochberg löst schlimme Erinnerungen aus
Rauch im Bergwald am Jochberg meldeten Zeugen am Neujahrstag. Bei den alarmierten Rettungskräften wurden schlimme Erinnerungen an den Waldbrand vor genau acht Jahren wach.
Kochel am See – Die Alarmierung mit dem Stichwort „Bergwaldbrand am Jochberg“ erreichte die Integrierte Leitstelle am Neujahrstag gegen 15.50 Uhr. „Mitteiler sahen unter dem Gipfel weißen Rauch, der sich in schwarzen Rauch färbte“, berichtet die Kochler Feuerwehr auf ihrer Facebookseite. Neben den Brandschützern aus Kochel am See rückten auch Einsatzkräfte aus Walchensee und der Jachenau aus. Mit alarmiert waren die Kreisbrandinspektion, die Flughelfer aus dem Landkreis, die Unterstützungsgruppe Örtlicher EInsatzleiter, der Katastrophenschutz am Landratsamt, Rettungsdienst, Notarzt, die Bergwacht Kochel und die dortige Polizeistation.
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Rettungshubschrauber aus Reutte sucht aus der Luft nach Rauch
Bei der Anfahrt hätten aber weder die Kochler Rettungskräfte noch die aus der Jachenau oder Walchensee, die sich von der anderen Seite näherten, Rauch ausmachen können, berichtet die Kochler Wehr. „Da jedoch am Silvesterabend trotz Verbot viel Feuerwerk auf den Bergen abgebrannt wurde, flog der Rettungshubschrauber aus Reutte, welcher gerade am Unfallkrankenhaus Murnau war, die Einsatzstelle ab.“ Doch auch aus der Luft ließ sich keine Brandstelle erkennen. Nach Rücksprache mit der Polizei sei der Einsatz schließlich beendet worden.
Vor genau acht Jahren wurde der Katastrophenfall ausgerufen
Schon im Moment der Alarmierung dürften bei den Einsatzkräften die Erinnerungen an den Neujahrstag 2017 wachgeworden sein. In jener Silvesternacht waren zwei Münchner am Graseck aufgestiegen, um das Feuerwerk im Loisachtal zu beobachten. Sie hatten ein Lagerfeuer entfacht, das bei Föhnsturm und strohtrockenem Untergrund rasch außer Kontrolle geriet. Beim Löschversuch stürzte einer der beiden Männer noch ab, verletzte sich schwer und musste von der Bergwacht gerettet werden. Währenddessen fraß sich Feuer über den gesamten Berg. Landrat Josef Niedermaier rief den Katastrophenfall aus. Der Löscheinsatz, bei dem mehrere Helikopter im Dauereinsatz waren, war erst nach drei Tagen beendet.
Die beiden Münchner wurden später wegen fahrlässiger Brandstiftung zu 9000 beziehungsweise 6750 Euro verurteilt. Für die Kosten des Löscheinsatzes, die sich auf fast eine halbe Million Euro beliefen, kam die Haftpflichtversicherung der beiden auf.