Bub (4) an Krebs erkrankt: Große Hilfsbereitschaft nach Schock-Diagnose

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Erik grinst trotz der Nebenwirkungen. Seine Eltern bewundern ihn für seine Tapferkeit. © Privat

Das Schicksal des kleinen Erik lässt niemanden kalt. Der Vierjährige aus Pflaumdorf bei St. Ottilien hat Krebs. Neben der Angst um Erik kommen für seine Familie auch finanzielle Sorgen hinzu. Hilfe kommt dabei unter anderem aus Althegnenberg.

Pflaumdorf/Althegnenberg – Kurz vor Weihnachten schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Bei dem vierjährigen Erik wird ein Tumor hinter dem Auge diagnostiziert. Zu der lähmenden Angst um das Leben ihres kleinen Sohnes kommen bei den Eltern finanzielle Sorgen hinzu. Denn Thorsten Hildebrecht und seine Frau Kristin sind beide selbstständig tätig. Der 47-Jährige ist Schreiner, seine Frau betreibt im Haus in Pflaumdorf (Kreis Landsberg), in dem die Familie zur Miete wohnt, eine Massagepraxis. Doch momentan hat das Paar gar keine Einkünfte. Sie widmen jede Sekunde ihrem Sohn und dessen Genesung.

Spenden-Aktion beim SV Althegnenberg

Das Schicksal der Familie hat auch Nina Jung vom SV Althegnenberg nicht kalt gelassen. Sie wollte helfen – und hat das getan. Die Pilates-Trainerin organisierte eine Trainings-Stunde verbunden mit einem Spendenaufruf. Mehr als 20 Leute kamen – und spendeten 500 Euro.

Angesichts der dramatischen Geschichte um Erik kann die Familie jeden Euro gut gebrauchen. Mitte Dezember steht plötzlich ein Augapfel von Erik seltsam hervor. Der Augenarzt sieht sich den Buben „etwa 30 Sekunden an“, wie Papa Thorsten erzählt, und schickt die Familie sofort in die Klinik. Dort stehen diverse Untersuchungen an, eine Biopsie wird veranlasst und dann folgt die erschütternde Nachricht: Erik hat Krebs, der Tumor sitzt direkt hinter dem Auge – und er ist bösartig. Fünf Tage später beginnt die erste Chemotherapie. Die Weihnachtstage und fast den ganzen Januar verbringen die Eltern abwechselnd in der Klinik bei ihrem kranken Kind, während der andere Elternteil sich zuhause um den jüngeren Bruder Arne (3) kümmert.

Nebenwirkungen

Für Erik bedeutet die Chemo das volle Programm an Nebenwirkungen. Erbrechen, Haarausfall. „Wir haben uns gegenseitig den Schädel rasiert“, erzählt der 47-Jährige. Sein Sohn nimmt die viele Zeit im Krankenhaus klaglos hin. „Er geht da völlig unbefangen rein, das ist die Naivität eines Vierjährigen. Er ist viel tapferer als seine Eltern, er steckt das alles gut weg.“

Jetzt läuft die Bestrahlung. Doch die ist nur möglich am Westdeutschen Protonentherapiezentrum (WPE) in Essen. Die Chemotherapie läuft indes bis Ende des Jahres parallel weiter. Die Ärzte geben Erik eine Chance von über 90 Prozent. Sechs Wochen lang wird der Kleine nun täglich zuerst sediert, dann folgt der schwierigste und langwierigste Teil, die genaue Positionierung des Kopfes für die Bestrahlung. Die dauert etwa zwei Minuten, danach wird Erik überwacht und darf dann das Klinikum bis zum nächsten Termin verlassen. Damit sich die Familie nicht trennen muss in dieser so schwierigen Zeit, werden alle vier gemeinsam in Essen wohnen, bis die sechs Wochen Bestrahlung vorbei sind. „Wir wollen die Familie nicht auseinander reißen.“

Weitere Unterstützung ist geplant

Im vor allem durch den Ponyhof sehr bekannten Heimatort Pflaumdorf, mit seinen knapp 300 Einwohnern kennt natürlich jeder die Geschichte. „Alle meinen es super-lieb, wenn sie nachfragen, wie es geht“, betont der 47-Jährige. „Aber wir packen jetzt mal nur uns vier zusammen.“ Die Familie hat eine Ferienwohnung gemietet. Doch ein Problem bleibt natürlich bestehen: Einkünfte haben sie in dieser Zeit gar keine. Auch deshalb möchte Pilates-Trainerin Nina Jung vom SV Althegnenberg weiter Spenden sammeln. „Ich werde das wohl auch noch ein paar Mal machen.“

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