Cholesterin-Mythos: Sind (Oster)eier wirklich schädlich?
Zu viele Eier an Ostern gelten als gefährlich für den Cholesterinspiegel. Doch ab wann sollte man sich Sorgen machen?
Ohne Cholesterin ist der Körper nicht funktionsfähig: Jede einzelne Zelle ist auf das Fettmolekül angewiesen. Cholesterin wird beispielsweise für die Produktion von Hormonen, die Herstellung von Vitamin D, die Bildung von Gallensäure und den Aufbau der Zellmembran benötigt. Zu viel Cholesterin kann zu Ablagerungen in den Blutbahnen führen, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. Doch: Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin. Ein hoher Spiegel des „schlechten“ LDL-Cholesterins (Low Density Lipoprotein) kann zwar das Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerden erhöhen. Im Gegensatz dazu hilft das „gute“ HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) jedoch, überschüssiges Cholesterin aus den Arterien zu entfernen. Es wirkt also schützend.
Schädliche (Oster)eier? Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin

Auch der Mythos, dass Eier den Cholesterinspiegel gefährlich erhöhen, hält sich hartnäckig. Tatsächlich enthalten Eier eine Menge Cholesterin: Sie gelten mit gut 240 mg als wahre Cholesterinbomben. Es stimmt auch, dass ein erhöhter Konsum von Eiern während der Osterzeit den Cholesterinspiegel beeinflussen kann. Tierische Fette, Zucker, hochverarbeitete Lebensmittel und Transfette, etwa in Frittiertem oder in Backwaren, spielen jedoch eine viel entscheidendere Rolle in Sachen Cholesterin, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Die Stiftung Gesundheitswissen erklärt: Der Körper produziert den größten Teil des Cholesterins selbst. Nimmt man über die Nahrung mehr Cholesterin auf, fährt der Körper die Eigenproduktion entsprechend herunter. Das bedeutet, dass der Verzehr von Eiern bei den meisten Menschen nur einen geringen Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat. Aktuelle Studien zeigen zudem, dass der Verzehr von bis zu sieben Eiern pro Woche für gesunde Menschen unbedenklich ist. Gegen ein Frühstücksei pro Tag ist nichts einzuwenden. Eier können also Teil einer ausgewogenen Ernährung sein, ohne das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen. Nur Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten ihren Konsum einschränken.
Cholesterin in Eiern: Aktuelle Studien geben Entwarnung
Eine cholesterinbewusste Ernährung hilft, das Verhältnis zwischen LDL- und HDL-Cholesterins in Balance zu halten. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie Lachs, Makrelen und Hering, tragen zur Senkung des „schlechten“ LDL-Cholesterins bei. Auch ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte sind empfehlenswert. Insgesamt können Patienten mit erhöhtem Cholesterinwert, die sich bisher vor allem tierisch und fettreich ernährt haben, mit einer Umstellung auf eine eher pflanzenbetonte Ernährung ihren Cholesterinwert um bis zu 20 Prozent senken, berichtet der Standard. Vermeiden sollte man dabei eher fettreiche und cholesterinreiche Lebensmitteln wie Chips, Pommes, Fleisch und Käse.