Zukunft der Energie - Warum wir bei der Kraftwerksstrategie auch auf Wasserstoff setzen müssen
Einige Kritiker bemängeln, dass die Umwandlung von Strom in Wasserstoff ineffizient sei und mit hohen Verlusten einhergehe. Was dabei oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass derzeit jeder nicht genutzte Überschussstrom abgeregelt, also ungenutzt verworfen wird, weil das Stromnetz ihn nicht aufnehmen kann. Für diese Abregelung zahlt der Staat erhebliche Summen. Dieses aktuelle Vorgehen ist hochgradig verschwenderisch, ineffizient und verursacht für die Steuerzahler Kosten in Milliardenhöhe.
Wie sieht die Rolle von H2-ready Gaskraftwerken und die Bedeutung der Technologieneutralität für die zukünftige Energieversorgung aus – insbesondere im Hinblick auf die Integration verschiedener Wasserstofftechnologien, wie blauer Wasserstoff?
Die Einigung unterstreicht die Technologieneutralität, indem sie neben Gaskraftwerken auch die Integration von Wasserstofftechnologien und anderen innovativen Lösungen, wie Kernfusion oder Langzeitspeichern, innerhalb des erwähnten Kapazitätsmechanismus‘ fördert. H2-ready Gaskraftwerke, die zukünftig mit Wasserstoff betrieben werden können – einschließlich blauem Wasserstoff mit CO₂-Abscheidung oder Waste-to-hydrogen – stehen auch im Fokus.
Dieser Ansatz fördert die Diversifizierung und den Einsatz von Wasserstofftechnologien für eine flexiblere sowie nachhaltigere Energieversorgung.
Welche Schritte unternimmt die Kraftwerkstrategie, um den Hochlauf der Wasserstoffproduktion zu fördern?
Die Kraftwerksstrategie zielt darauf ab, den Hochlauf der Wasserstoffproduktion durch gezielte Maßnahmen zu beschleunigen. Ein zentraler Ansatzpunkt ist der Abbau regulatorischer und administrativer Hemmnisse, die bisher die Errichtung sowie den Betrieb von Elektrolyseuren erschwerten.
Durch Vereinfachungen im Genehmigungsverfahren und unterstützende Rahmenbedingungen wird ein schnellerer Ausbau der Elektrolysekapazitäten ermöglicht, was wiederum die Wasserstoffproduktion signifikant vorantreiben soll.
Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema
Aus dem aktuellen Bericht „Global Hydrogen Review 2023“ der Internationalen Energieagentur (IEA) geht hervor, dass in China bis Ende 2023 die Hälfte der weltweit verfügbaren Elektrolysekapazitäten für die Produktion von grünem Wasserstoff existieren werden. 1,2 Gigawatt an Produktionskapazitäten werden also ...

Jorgo Chatzimarkakis
CEO des europäischen Wasserstoffverbandes Hydrogen Europe
Chinas Engagement in Solartechnik führte zu niedrigeren Kosten und einem Import von 87% der Photovoltaikanlagen nach Deutschland aus China 2022. Mit 75% der weltweiten Batterieproduktion dominiert China auch diesen Sektor. Die EU riskiert eine ...
Jorgo Chatzimarkakis
CEO des europäischen Wasserstoffverbandes Hydrogen Europe
Ja, die USA. Dort fördert der Inflation Reduction Act europäische Unternehmen, wodurch wertvolle Wertschöpfungsketten entstehen. Die USA setzen auf ein einfacheres „Schweizer Messer“-Fördermodell im Gegensatz zum „Werkzeugkasten“ der EU. Außerdem plant die USA ...
Jorgo Chatzimarkakis
CEO des europäischen Wasserstoffverbandes Hydrogen Europe
Eine Lösung ist die "Green Capital Market Union" (CMU), vorgeschlagen von der EZB-Präsidentin Lagarde, kombiniert mit grünen Anleihen. Dies soll langfristige Investitionen in Cleantech sichern. Eine Zusammenarbeit zwischen privatem und öffentlichem Sektor ist essentiell. Hierbei sollte ...
Jorgo Chatzimarkakis
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