NBH Hallbergmoos-Neufahrn sucht helfende Hände: „Wir können jede Minute gebrauchen“

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Das NBH-Vorstandsteam: (vorne, v. l.) Doreen Köhler (2. Vorsitzende), Martina Wilkowski (Vorsitzende), Jutta Hebbeler (Kasse), Tanja Voges (Beisitzerin, Leiterin Tafel), Marlies Junghans (Beisitzerin). Nicht auf dem Foto: Nicole Hammer (neue Beisitzerin). © Oestereich

111 Ehrenamtliche der NBH Hallbergmoos-Neufahrn leisteten 2023 gut 9000 Stunden. Bei der Jahreshauptversammlung wurde klar: Die Herausforderungen werden größer.

Hallbergmoos – Hilfesuchende, die nun selbst Helfer sind, große Herausforderungen und beeindruckende Zahlen: Obwohl sie längst bewiesen haben, dass die Ehrenamtlichen eine „Bank“ im sozialen Gefüge der Gemeinde sind, lässt die Bilanz der Nachbarschaftshilfe Jahr für Jahr staunen: 111 Ehrenamtliche versetzen, wenn man so will, Berge. Aber man muss mit Kraft und Kräften sorgsam haushalten.

„Wir müssen das schaffen, was ansteht und auf uns zukommt. Wichtig ist dabei zu unterscheiden, was wichtig ist und was nicht“, so Martina Wilkowski. Die Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Hallbergmoos-Neufahrn verband den Rechenschaftsbericht mit diesen mahnenden Worten. Die Nachbarschaftshilfe leistet viel Arbeit im Ehrenamt. Schaut man auf die drei großen Tätigkeitsfelder, die die Nachbarschaftshilfe (NBH), das Mütterzentrum und die Tafel leisten, sind dort 9552 Stunden hinterlegt. „Würde man diese mit einem Stundenlohn von zwölf Euro berechnen, dann kämen 114 624 Euro heraus, für die 111 Ehrenamtliche im Einsatz sind.“

Aufnahmestopp bei der Tafel in Hallbergmoos

Die Ehrenamtlichen decken im Haus an der Hauptstraße ein breites Spektrum ab: vom Bürgerbüro, Second Hand Laden, Repaircafé, Seniorenhilfe, Trauerbegleitung, Zwergerlstüberl, Babysitterservice, PEKiP, Stillgruppe, offene Gruppen, Tafelbetrieb, Einzelfallhilfe, Asylbetreuung bis hin zum Angebot einer sozialpädagogischen Begleitung durch die Caritas Freising. „Die Angebote für Kinder laufen sehr gut, auch die Tafel“, so Wilkowski. Die Tafel begegne jedoch immer größere Herausforderungen. So rief nach der Pandemie der Ukrainekrieg sowie die hohe Inflation einen überaus hohen Kundenandrang hervor, sodass „wir zu einem Aufnahmestopp gezwungen sind“. Eigentlich nur vorübergehend angedacht, müsse man diesen noch länger aufrechterhalten. Die Lebensmittelspenden reichten mal mehr und mal gerade so aus: „Es macht keinen Sinn, wenn wir unseren Kundenkreis nicht mehr ausreichend versorgen können.“ Im Vergleich zu anderen Tafeln stünde Hallbergmoos jedoch immer noch sehr gut da.

Geflüchtete wurden selbst zu Asylhelfern

Der mittlerweile achtköpfige Asylhelferkreis betreut zu den im Gewerbegebiet untergebrachten Geflüchteten auch drei Unterkünfte in der Gemeinde. „Wirklich toll ist, dass aus dem Kreis der Asylsuchenden vier Helfer bei uns sind. Sie wollen uns nun etwas von der Hilfe, die wir ihnen gegeben haben, zurückgeben.“ Helfende Hände seien ohnehin stets willkommen. „Wir brauchen immer Menschen, die mithelfen wollen. Egal wie viel Zeit, wir können jede Minute gebrauchen“, so Wilkowski. Bei der anschließenden Wahl wurde die Vorstandschaft in ihren Ämtern bestätigt, bei den Beisitzern kam Nicole Hammer neu hinzu.

Zahlen und Fakten

Mitglieder: 247
Ehrenamtliche Mitarbeiter: 111
Geleistete Stunden: 9552
Stunden der geringfügig Beschäftigten: 3125
Seniorendienst: 184 Stunden

Eva Oestereich

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