Fußballfans aus Weichs schwelgen in Nostalgie und erinnern sich an das WM-Finale im Olympiastadion München vor knapp 50 Jahren.
Weichs – Bald 50 Jahre ist es her, dass in Deutschland erstmals eine Fußballweltmeisterschaft stattfand. Das Finale fand damals am 7. Juli 1974 im Münchner Olympiastadion statt. Mit dabei waren auch einige Weichser, für die der 2:1-Sieg von damals gegen die äußerst starken Niederlande nach Toren von Paul Breitner und Gerd Müller noch heute in bester Erinnerung ist.
Auch damals war es äußerst schwer an Eintrittskarten zu kommen. Der Vorverkauf erfolgte viele Monate vor dem Finale. Einige Fußballer aus Weichs fuhren an einem Sonntagabend, nachdem sie am Nachmittag noch selbst gespielt hatten, vom Gasthof Bücherl aus nach München zum Olympiastadion. Sie warteten stundenlang zusammen mit anderen, die lange Schlangen bildeten und teils in Zelten nächtigten, bis am nächsten Morgen die Vorverkaufskassen öffneten. Die Tickets waren begrenzt – die Weichser aber hatten Glück und konnten etliche Karten ergattern.
Der Maier macht den Abschlag, der Franz, der schlägt ihn vor, der Hoeneß schlägt die Flanke, der Müller schießt das Tor.
Fans aus Weichs fahren zum WM-Finale nach München
Am Finaltag, es war ein Sonntag, das Spiel begann um 16 Uhr, fuhren die Weichser mit der S-Bahn nach München. Die Fankleidung war damals recht bescheiden: Nur einige von ihnen trugen eine Deutschlandkappe. Die Stimmung im Stadion, eng zusammen in einem Fanblock mit den Holländern, war äußerst friedlich und zugleich grandios. Nach der Ankunft zu Hause wurden die Finalbesucher von den im Gasthaus Mandl feiernden Weichser Fußballanhängern fast schon euphorisch empfangen.
Bayern- und Sechzgerfans stimmten mehrmals gemeinsam, und das kam sonst selten vor, ein Lied an mit den Zeilen: „Der Maier macht den Abschlag, der Franz, der schlägt ihn vor, der Hoeneß schlägt die Flanke, der Müller schießt das Tor.“ 50 Jahre ist dies bald her, für die noch lebenden Weichser Finalbesucher von damals ein unvergessener Tag.
Heinz Nefzger