Studie - Forscher entdecken ungewöhnliches Verhalten: Riesenfrosch macht Liegestütze unter Wasser
Ein Forschungsteam des Tiergartens Schönbrunn hat in einer neuen Studie eine ungewöhnliche Verhaltensweise des bedrohten Titicaca-Riesenfroschs untersucht. Laut Bericht des ORF zeigen die Frösche eine bemerkenswerte Anpassung an sauerstoffarme Umweltbedingungen.
Wasserfrosch nimmt den Sauerstoff durch die Haut auf
„Die Falten in der Froschhaut vergrößern deren Oberfläche“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck gegenüber dem ORF. „Durch die Liegestütze werden die Falten bewegt, wodurch Sauerstoff aus dem umliegenden Wasser aufgenommen werden kann.“
Diese Methode helfe den Fröschen insbesondere in ihrem natürlichen Lebensraum, dem hochgelegenen Titicacasee in Südamerika, wo häufig niedriger Sauerstoffdruck herrscht, berichten die Forscher.
Forscher simulierten natürliche Bedinungen
In der Studie simulierte das Forscherteam die sauerstoffarmen Bedingungen des Titicacasees. Mit Hilfe von Stickstoff-Gas reduzierten sie den Sauerstoffgehalt in den Versuchsbecken. „Die Frösche reduzierten zunächst ihre Aktivität. Bei weiter sinkendem Sauerstoffgehalt begannen sie dann, 'Liegestütze' zu machen“, berichtet Doris Preininger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Tiergarten Schönbrunn gegenüber dem ORF.
Titicaca-Frosch ist vom Aussterben bedroht
Der besondere Wasserfrosch ist allerdings akut vom Aussterben bedroht. Als Reaktion hat nun ein internationales Team von Wissenschaftlern eine Initiative zur Rettung des Riesenfroschs ins Leben gerufen. Laut Berichten des "Standard" arbeiten Forscher aus Bolivien, Peru, Ecuador und den USA zusammen, um Strategien zur Rettung des sehr bedrohten Amphibiums zu entwickeln.
Der Titicaca-Frosch ist der größte ausschließlich im Wasser lebende Frosch der Welt und wird vermehrt vom Menschen als Delikatesse, traditionelles Heilmittel und wegen seiner angeblich aphrodisierenden Wirkung gejagt. Seine Haut wird zudem für die Lederproduktion verwendet, berichter der "Standard" weiter.
Ein weiteres Problem für den Frosch stellt die starke Verschmutzung des Titicaca-Sees dar, die durch ungefilterte Abwässer aus Minen verursacht wird und den Lebensraum des Froschs stark beeinträchtigt. Die Rettungsinitiative wird von mehreren Institutionen sowie den Vereinten Nationen unterstützt. Ziel ist es, den Bestand des seltenen Titicaca-Riesenfroschs zu schützen und auch langfristig zu sichern.