Miesbach: Missverständnis bei Mahnmal-Instandhaltung – Stadt beauftragt Firma statt ehrenamtlicher Hilfe

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Das Mahnmal ist verwittert: Die Stadt hat eine Firma beauftragt, die Schrift zu erneuern. © Thanner

Eine „untergegangene“ E-Mail führte dazu, dass die Stadt Miesbach die Inschriften eines Mahnmals im Waitzinger Park teuer erneuern lässt. Ein ehrenamtliches Angebot wurde dadurch nicht genutzt.

Miesbach – Weil eine E-Mail im Postfach von Bürgermeister Gerhard Braunmiller „untergegangen“ ist, muss die Stadt zahlen. Sie lässt nämlich die Inschriften des Mahnmals im Waitzinger Park erneuern, von einer Firma. Dabei hätte das ein Stadtrat ehrenamtlich übernommen.

Paul Fertl (SPD) fragte am Ende der Mai-Sitzung, unter dem Punkt „Unvorhergesehenes“, nach der Maßnahme. Denn das Mahnmal ist verwittert – und Fertls Fraktionskollege Stefan Baumgartner hatte angeboten, die Schriftzüge kostenlos wieder aufzuhübschen. Aufgrund seiner früheren künstlerischen Tätigkeit könne Baumgartner das, machte Fertl klar und fragte, wieso das ehrenamtliche Angebot nicht angenommen wurde.

Braunmiller bestätigte, dass eine Firma – die Arbeiten sind im Haushalt vorgesehen – beauftragt wurde, nachdem Baumgartners E-Mail im Postfach des Bürgermeisters zu weit nach unten gerutscht war. „Sie ist bei mir untergegangen“, entschuldigte sich Braunmiller, „das tut mir leid“. Generell sei an einer ehrenamtlichen Übernahme solcher Maßnahmen natürlich „nichts auszusetzen“.

Zustand des Mahnmals: Verwitterung und notwendige Maßnahmen im Blick

Ebenfalls wegen des Mahnmals meldete sich schließlich auch Inge Jooß (SPD) zu Wort. „Es bröckelt“, sagte sie und bat darum, sich den Zustand genau anzusehen. Dagegen, schadhafte Stellen auszubessern, sprach sich Stefan Baumgartner aus – solange die Statik nicht beeinträchtigt ist. Stein verwittere, betonte der SPD-Rat, „und das darf er auch“.

Spuren seien schon zu sehen gewesen, als das Mahnmal in den 1960er Jahren von der Schule in den Park versetzt wurde. „Ich würde es dem Zahn der Zeit überlassen“, sagte Baumgartner, „nur die Schüssel oben sollten wir richten“.

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