Oktoberfest-Bilanz: Nächtliche Großkontrollen zeigen Wirkung – Vier Betrunkene müssen Führerschein abgeben
Die Kontrollen waren engmaschig: Bei zwei nächtlichen Großeinsätzen überprüfte die Autobahnpolizei Holzkirchen, ob Wiesn-Heimfahrer noch fahrtüchtig sind. Das Ergebnis: Einige wenige schwarze Schafe, aber ansonsten überwiegend „vorbildliches Verhalten“.
Holzkirchen – Das Bier in den Wiesnzelten floss wie gewohnt ohne Unterlass, alkoholfrei fristet dort eher ein Nischendasein. Doch beim Heimfahren reißen sich die allermeisten bierseligen Oktoberfest-Besucher am Riemen und schicken nüchterne Begleiter ans Steuer. So zumindest legt es die aktuelle Wiesnbilanz der Autobahnpolizeistation (APS) Holzkirchen nahe, die in zwei Nächten groß angelegte Kontrollen entlang der A 8 und der A 995 durchführte. Insgesamt sei das Verantwortungsbewusstsein der Wiesnbesucher, die über die Autobahn heimwärts fuhren, als vorbildlich anzusehen, bilanzierte Polizeihauptmeister Maximilian Hart in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung. „Unsere Oktoberfestkontrollen erfüllen offenbar ihre präventive Wirkung“, stellt er fest.
Einige schwarze Schafe fischten die Beamten aber doch aus den Kontrollreihen. Vier Autofahrer waren so betrunken, dass sie ihr Fahrzeug an Ort und Stelle stehen lassen mussten. Zwei davon hatten laut Atemalkoholtest deutlich über 1,1 Promille im Blut, was ihre Trunkenheitsfahrt zu einer Straftat machte.
Bei einem 26-jährigen Österreicher kam laut Pressemitteilung erschwerend hinzu, dass er gar nicht in Besitz eines erforderlichen Führerscheins war. Gegen ihn wurde ein separates Strafverfahren eingeleitet, er musste eine finanzielle Sicherheitsleistung im niedrigen vierstelligen Bereich bar hinterlegen. Neben den Alkoholdelikten besteht bei einem Fahrer der Verdacht, dass er unter Einfluss von Cannabis fuhr. Die Bestätigung durch eine Blutuntersuchung steht noch aus.
Ein 48-jähriger Serbe mit Wohnsitz in der Schweiz musste die Erfahrung machen, dass die Beamten bei den Wiesnkontrollen nicht nur auf Trunkenheit achteten. Der Mann hatte bei früheren Fahrten in Deutschland so viele Punkte in der Flensburger Sünderkartei gesammelt, dass ein einmonatiges Fahrverbot wirksam geworden war. „Und das gilt auch für Bürger mit Wohnsitz außerhalb Deutschlands“, erklärt APS-Sprecher Hart. Das Fahrverbot trat er auch gleich an Ort und Stelle an. „Um ein Strafverfahren wegen Fahrens trotz Fahrverbots kommt er aber trotzdem nicht herum“, betont der Polizeisprecher.
Unterstützung erhielten die Holzkirchner Verkehrspolizisten in den beiden zwei Kontrollnächten von benachbarten Dienststellen. Und fast schon traditionell kam Verstärkung auch über den Brenner: Polizeibeamte aus Südtirol von der Polizia di Stato aus Brixen schauten sich vor allem an, ob ihre italienischen Landsleute bei der Heimfahrt vom Festa della Birra in Monaco noch genug Fahrtüchtigkeit aufwiesen.
Den einen Unfall, den die APS-Beamten einem Wiesn-Besuch zuordnen, verursachte tatsächlich ein Italiener. Der 31-jährige Jeepfahrer war am Sonntag des „Italiener-Wochenendes“ gegen 19.30 Uhr auf der A 8 Richtung Salzburg unterwegs, als er kurz vor der Rastanlage Holzkirchen die Kontrolle über seinen Jeep verlor und beim Spurwechsel mit einem BMW kollidierte (wir berichteten). Der Fahrfehler resultierte mutmaßlich aus über einem Promille Alkohol, den er aus den Festzelten mitgebracht hatte. Glücklicherweise wurde niemand schwerer verletzt.
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