Über den eigenen Tellerrand schauen: FOS wird zur „Grenzenlos“-Schule

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Freude über die Auszeichnung: Schulleiterin Cornelia Taube (4.v.l.) nimmt mit (ab 3.v.l.) den Studenten Barbara Beltran Torres (3.v.l.) und Ebrottie Vincent N‘ZO im Beisein der Ehrengäste das „Grenzenlos“-Siegel entgegen. © THOMAS PLETTENBERG

Nachhaltigkeit im Unterricht vermitteln und erlebbar machen: Die FOS Holzkirchen wurde jetzt offiziell zur „Grenzenlos“-Schule ernannt – ein seltenes Qualitätsmerkmal.

Holzkirchen – Eine kleine grüne Plakette weist fortan die Fach㈠oberschule Holzkirchen als besonders engagiert für nachhaltige Entwicklung und globales Lernen aus. Damit ist sie die 14. „Grenzenlos“-Schule in Bayern und Teil eines bundesweiten Netzwerks, das sich dafür einsetzt, die UN-Nachhaltigkeitsziele in den Unterricht einzubetten und durch die Zusammenarbeit mit dem World University Service (WUS) aus erster Hand praktisch erlebbar zu machen. Nach erfolgreicher Zertifizierung wurde die Schule nun im feierlichen Rahmen ausgezeichnet. Vertreter aus Politik und Kultusministerium, von Elternbeirat und Förderverein sowie eine große musikalische Abordnung der Partnerschule in Auer, deren Schulkapelle mit schwungvoller südtiroler Blasmusik für einen besonderen Rahmen sorgte, unterstrichen den Stellenwert der Zertifizierung.

Wie sich das vom WUS getragene und vom Freistaat Bayern sowie vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ konkret für das Überwinden geografischer Grenzen, aber auch der Begrenzungen des eigenen Denkens engagiert, erläuterte Projekt-Verantwortliche Julia Boger. Sie zeigte sich beeindruckt vom Rahmen, in den „Grenzenlos“ an der FOS eingebunden sei. Nicht nur an der Schule, im „ganzen bezaubernden Städtchen“ habe sie gespürt, wie man versuche, so zu leben, „dass es auch nachfolgende Generationen gut haben“. Bürgermeister Christoph Schmid würdigte, dass an der FOS seit Jahren Projekte umgesetzt werden, die globale Zusammenhänge aufzeigen. Sei es der Weg des Handys mit all seinen Bestandteilen oder Fast Fashion, die teils schon nach einmal anziehen weggeworfen werde.

Die schnelle Mode war denn auch eines der von den Lehrerinnen Verena Mayr, Carina Trainer und Lisa Barth organisierten Projekte, mit denen sich die Schüler gemeinsam mit der peruanischen Studentin Barbara Beltran Torres beschäftigt hatten. Ein zweites befasste sich mit Kakao und Schokolade, wozu Ebrottie Vincent N‘ZO von der Elfenbeinküste mit den Klassen arbeitete. Beltran Torres und N‘ZO gehören zu mehr als 100 aktiven Studenten aus vier Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, die im Rahmen von WUS während ihrer Zeit an deutschen Universitäten in die Partnerschulen gehen und mit den Klassen über die Situation in ihren Heimatländern, aber auch persönliche Erfahrungen als Ausländer in Deutschland sprechen.

Landrat Olaf von Löwis schwärmte von sozialer Nachhaltigkeit und stellte heraus, wie wichtig es sei, Zusammenhänge zu verstehen und über den eigenen Tellerrand zu schauen: „Die Welt ist grenzenlos, und auch die Zukunft ist grenzenlos“, sagte der Landrat, der zu respektvollem Umgang und Offenheit appellierte. Nur wenn man andere Kulturen kennenlerne, könne man sich verstehen und habe auch in turbulenten Zeiten eine Basis für verständnisvolle Kommunikation, betonte Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan via Videobotschaft. Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte ebenfalls auf digitalem Wege, wie durch die Projekte das Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit geweckt werde.

Bei aller Freude über die Auszeichnung sah Schulleiterin Cornelia Taube diese in erster Linie als Verdienst ihres Vorgängers Michael Hüttl, der – wie auch sein Vorgänger Josef Schlemmer – dem Festakt beiwohnte. Taubes Dank ging an Hüttl, das Kollegium sowie die Schüler: „Ich bin tief berührt davon, an was für eine Schule ich geraten bin!“

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