„Ist einer vom See" - Stadt verkauft 270.000 Quadratmeter großen Campingplatz für einen Euro

Die Stadt Bruchköbel im hessischen Main-Kinzig-Kreis hat beschlossen, ihren in die Jahre gekommenen Campingplatz Bärensee zum symbolischen Preis von einem Euro zu verkaufen. Einen Käufer für das 270.000 Quadratmeter große Areal gibt es bereits. 

„Es ist einer vom See", schreibt die „Frankfurter Rundschau". Der Verkauf soll zum 1. Januar 2026 erfolgen, wenn das Stadtparlament zustimmt.

Stadt verkauft Campingplatz für einen Euro: Investitionsbedarf liegt bei bis zu zehn Millionen Euro

Der Käufer habe bereits ein Betriebskonzept vorgelegt und wolle den Campingplatz als Familienbetrieb weiterführen. „Für die Camper bedeutet das den von ihnen geforderten Fortbestand des Campingplatzes", sagte Bürgermeisterin Sylvia Braun (FDP) laut „Münchner Merkur".  

Der Kaufpreis von einem Euro sei wegen des hohen Investitionsbedarfs gerechtfertigt, da die Stadt rund acht bis zehn Millionen Euro in Brandschutz und Infrastruktur investieren müsse. 
Der bisherige Eigenbetrieb der Stadt sei wegen steigender Kosten und stagnierender Einnahmen zu einem Zuschussgeschäft geworden.

Campingurlaub wird in Deutschland immer beliebter

Camping entwickelt sich seit rund 20 Jahren zu einer Urlaubsform, die immer mehr Menschen begeistert. Im Jahr 2023 übernachteten mehr als 42 Millionen Reisende in Deutschland auf einem Campingplatz - Rekord! Noch nie waren in der Bundesrepublik so viele Wohnmobile zugelassen wie heute.

Doch Campingurlaub ist nicht automatisch günstig: Übernachtungen auf Campingplätzen werden immer teurer. Im Jahr 2023 zahlte man für Wohnmobilstellplätze laut Statistischem Bundesamt neun Prozent mehr als 2022. Die regulären Campingplatzgebühren verteuerten sich um 6,6 Prozent.

Änderung beim Mautgesetz: Wohnmobile und Camper müssen zahlen

Seit dem letzten Jahr müssen auch Mautkosten in das Budget für Campingurlauber einbezogen werden. Mautpflicht gilt in Deutschland seit Juli 2024 auch schon für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen. Die Änderung dürfte auch einige Camper und Wohnmobile betreffen.