Angriffe auf Stromerzeugung - Neuer US-Bericht legt offen, wie Putins perfide Strategie in der Ukraine aufgeht

Russische Angriffe auf ukrainische Kraftwerke bringen die dortige Wirtschaft in Bedrängnis. In neuen Angriffswellen, die seit März rund die Hälfte der ukrainischen Stromerzeugungskapazitäten zerstört haben, wird sichtbar, dass die perfide Strategie Putins aufgeht.

Was die Angriffe des Kreml in der Ukraine für Unternehmen und die Bürgerinnen und Bürger bedeutet, davon berichtet das „Wall Street Journal“.

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Für den ukrainischen Stahlriesen Interpipe haben sich die Produktionskosten mehr als verdoppelt, aufgrund von Stromausfällen musste die zweitgrößte Kinokette des Landes mehr als 80.000 Tickets erstatten. 

Für Verbraucher haben sich die Strompreise seit Beginn des Jahres verdoppelt. Während das Land früher Strom exportierte, muss es inzwischen Energie einführen.

Ukrainer sollen so wenig Strom wie möglich verbrauchen

Die Bürgerinnen und Bürger werden von der Regierung in Kiew angehalten, möglichst wenig Strom zu verbrauchen, Unternehmen erhalten vergünstigte Kredite zum Kauf von Generatoren, um möglichst unabhängig zu sein. 

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Doch mit dem Winter im Blick, droht die Lage immer schwieriger zu werden. „Wir sind immer noch in Betrieb, aber die Kosten sind um das Eineinhalbfache gestiegen“, sagte Interpipe-CEO Andriy Korotkov. Eine weitere Strompreiserhöhung würde dazu führen, dass Interpipe auf den internationalen Märkten nicht wettbewerbsfähig ist."

"Jetzt planen wir von einem Tag auf den anderen“

Solomiya Bratakh leitet einen Milch- und Käsebetrieb – auch sie bangt jeden Tag um Energie für ihre Kühlanlagen. „Wir haben einen Geschäftsplan geschrieben – es gab eine fünfjährige Entwicklungsstrategie –, aber jetzt planen wir von einem Tag auf den anderen“, erzählt sie. 

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Um die steigenden Energiekosten zu decken, musste sie ihre Produkte ebenfalls verteuern. Zurückstecken will sie aber nicht: „Wir sind nicht bereit, aufzugeben.“

Von Lion Grote