Positives Holzgeschäft: Sonthofer Wald auf gutem Weg

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Wertschöpfung: Wenn der Holzpreis stimmt, wirft der kommunale Wald was ab. © Josef Gutsmiedl

Der immer wieder propagierte „Umbau“ des Waldes ist im Sonthofer Wald schon seit langem im Gang und zeigt gute Ergebnisse in seiner Entwicklung, wie Förster Robert Baldauf vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten jetzt dem Stadtrat berichten konnte. Auch das „Holzgeschäft“ verlief erneut positiv – Dank eines relativ guten Holzpreises im vergangenen Jahr.

Sonthofen – „Der Sturm Wiebke hat schon kräftig angeschoben“, beschreibt Förster Robert Baldauf das Szenario rund um den Wald der Stadt Sonthofen. Damals habe man in der Folge der verheerenden Sturmschäden begonnen, den Umbau zum Mischwald einzuleiten. Inzwischen sei der Fichtenanteil von rund 90 Prozent beim Baumartenanteil auf 78 Prozent gedrückt, betont Baldauf. „Wir sind mitten drin im Umbau.“

Der Mischwald werde als „das Neuestes“ verkauft, meint er und ergänzt: „Wir tun seit 30 Jahren nichts anderes.“ Seine Darstellung rundet der Förster mit dem bekannten Spruch ab: „Wenn die Jagd passt, lässt sich Mischwald gar nicht vermeiden.“ Auch die Waldbewirtschaftung kann sich sehen lassen. Durch Holzverkauf kamen 26000 Euro in die Stadtkasse, Förderungen brachten 45000 Euro und die Jagderlöse 7500 Euro. Dabei sei der Gewinn allerdings immer abhängig vom aktuellen Holzpreis, betont Robert Baldauf. Die Ausgaben für den Wald der Stadt betrugen rund 34000 Euro, vor allem bedingt durch Wegesanierungen.

Rechnerisch erbrachten die 400 Hektar städtischer Wald im vergangenen Jahr bei einem Holzeinschlag von 712 Festmetern pro Hektar 110 Euro. Kleinere Brennholz-Abverkäufe sicherten eine gute Nahversorgung der Bürgerinnen und Bürger. „Zu einem fairen Preis“, wie Bürgermeister Christian Wilhelm findet. Beim Einschlag will man weiterhin „sparsam“ sein, da die vergangenen Jahre wegen Schadholzanfall größere Mengen bewirkten.

Der Sonthofer Wald vertrage einen Holzeinschlag von 1 400 Festmeter was die nachhaltige Nutzung angehe, erklärt Baldauf. Der Wirtschaftsplan für das laufende Jahr sieht einen Einschlag von 630 Festmeter vor. Er hofft, dass es nicht „mehr“ brauche wegen etwaiger Sturm- oder Käferschäden.Eine Aufgabe im Tagesgeschäft sind die Vorgaben, die das Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ macht.

Unter zwölf Kriterien die zur Erlangung von Fördermitteln beitragen, sind auch Ausweisungen von Stilllegungsflächen (Fünf Prozent der Gesamtfläche) und der dauerhafte Erhalt von sogenannten Habitatbäumen (Fünf pro Hektar Wald). Baldauf hat insgesamt 26,6 Hektar für Stilllegung an sechs Standorten ausgesucht. Auch dringende – geförderte – Durchforstungsarbeiten sollen vorangebracht werden.

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