US-Wahl im Ticker - Harris bei Fox News unter Druck: Heftiger Schlagabtausch im TV

Harris buhlt in Michigan um arabischstämmige Wählerschaft

04.10 Uhr: Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat im Bundesstaat Michigan um die Unterstützung der muslimischen und arabischstämmigen Wählerschaft geworben. „Ich weiß, dass dieses Jahr angesichts des immensen Ausmaßes von Tod und Zerstörung in Gaza und der zivilen Opfer und der Vertreibung im Libanon sehr schwierig war„, sagte Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung in Oakland County.

Die Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar müsse ein Wendepunkt in dem Konflikt sein, betonte die Demokratin und sagte mit Blick auf die Verhandlungen über eine Waffenruhe: „Alle müssen diese Gelegenheit nutzen, um den Krieg in Gaza endlich zu beenden, die Geiseln nach Hause zu bringen und das Leid ein für alle Mal zu beenden.“ Diplomatie sei demnach auch “der Schlüssel, um langfristige Stabilität an der israelisch-libanesischen Grenze zu schaffen“.

Trump: Biden sollte Netanjahu nicht bremsen

Samstag, 19. Oktober, 03.00 Uhr: Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Amtsinhaber Joe Biden vorgeworfen, den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Kriegszeiten nicht ausreichend zu unterstützen. Auf Nachfrage von Reportern sagte Trump im Bundesstaat Michigan über Netanjahu „Er macht einen guten Job. Biden versucht, ihn zu bremsen, und sollte stattdessen wahrscheinlich das Gegenteil tun.„ Er selbst sei “froh, dass Bibi entschieden hat, zu tun, was er tun musste“ - was genau er damit meinte, ließ Trump offen. Bibi ist ein gebräuchlicher Spitzname für Netanjahu.

Trump scherzt bei Benefizgala in New York über Anklagen

05.58 Uhr: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat bei einer Benefizveranstaltung der katholischen Kirche seine juristischen Probleme zum Thema gemacht. „Heutzutage ist es wirklich ein Vergnügen, irgendwo in New York ohne eine Vorladung zu erscheinen„, sagte Trump bei seinem Auftritt vor führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien in der Ostküstenmetropole. 

Der Republikaner verglich dabei seine Situation mit der des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams: „Die haben es auf mich abgesehen, Herr Bürgermeister“, sagte Trump. “Sie sind eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was sie mir angetan haben, und Sie werden es überstehen.“

Adams werden unter anderem Bestechlichkeit und Betrug vorgeworfen. Trump wurde in New York wegen unrechtmäßig verbuchter Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt, das Strafmaß steht noch aus. Zudem sieht er sich weiteren Verfahren gegenüber, die er bisher aber erfolgreich hinauszögern konnte.

Der Rest von Trumps Rede glich einer typischen Wahlkampfveranstaltung, in der er - teils sehr persönlich und unter der Gürtellinie - seine politischen Gegner attackierte, von denen einige im Publikum saßen. Trumps demokratische Kontrahentin Kamala Harris war nicht persönlich anwesend, schickte jedoch eine Videobotschaft.

Musk: „Schicksal der westlichen Zivilisation“ hängt an Rückkehr von Trump ins US-Präsidentenamt

Freitag, 18. Oktober, 04.24 Uhr: Bei einer Wahlkampfveranstaltung zur Unterstützung von Donald Trump hat Hightech-Milliardär Elon Musk gewarnt, dass das „Schicksal der westlichen Zivilisation“ an der Rückkehr des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten ins Amt hänge. „Ich kann nicht genug betonen, dass Pennsylvania meiner Meinung nach der Dreh- und Angelpunkt dieser Wahl ist“, sagte Musk am Donnerstag in Folsom, Pennsylvania, bei einer von mehreren geplanten, öffentlichen Veranstaltungen des Tesla- und SpaceX-Chefs. 

Seiner Meinung nach werde „diese Wahl über das Schicksal von Amerika, und zusammen mit dem Schicksal Amerikas, über das Schicksal der westlichen Zivilisation, entscheiden“, fuhr Musk fort. 

Harris bei Fox News unter Druck: Heftiger Schlagabtausch im TV

Donnerstag, 17. Oktober, 7.02 Uhr: Im ersten TV-Interview des konservativen Senders Fox News mit der US-Präsidentschaftskandidatin hat sich Kamala Harris einen heftigen Schlagabtausch mit dem Moderator geliefert. Das rund 30-minütige Gespräch hatte Duell-Charakter - immer wieder wurde es laut. Moderator Bret Baier begann das Gespräch mit dem im Wahlkampf zentralen Thema Migration und fiel der Demokratin mehrfach ins Wort. Harris geriet gerade zu Beginn in die Defensive, fing sich aber im Laufe des Gesprächs. Das Interview war deutlich konfrontativer als vorangegangene Gespräche der Demokratin mit US-Sendern. 

Aufgeheizte Stimmung bei Fragen zu Migration

Baier setzte die Demokratin in dem mit Spannung erwarteten Interview direkt mit mehreren Fragen zum Thema Migration unter Druck. Harris ist als US-Vize unter anderem für das Thema Einwanderung zuständig. Ihr republikanischer Rivale Donald Trump greift die 59-Jährige bei dieser Thematik immer wieder heftig an und wirft ihr Versagen vor. Im Wahlkampf hatte die Demokratin die US-Grenze zu Mexiko besucht, um sich ein Bild von der Lage zu dort machen. 

„Darf ich zu Ende antworten?“, fragte Harris immer wieder, während Baier sie in dem Interview unterbrach. Es sei richtig, dass das amerikanische Volk vor der Wahl eine Diskussion über Migration führen wolle. Was die Menschen aber nicht wollten, seien „politische Spiele“, sagte Harris mit Blick auf Trump. Die Demokratin kam ins Schwimmen und versuchte, dagegenzuhalten. 

Harris geht auf Distanz zu Biden

Bei der Frage, was sie von Biden unterscheide, ging Harris bewusst auf Distanz: „Lassen Sie mich ganz klar sagen, dass meine Präsidentschaft keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein wird.“ Wie jede neue Person in dem Amt werde sie ihre Lebenserfahrung, ihre berufliche Erfahrung und „frische, neue Ideen“ einbringen. Außerdem repräsentiere sie eine neue Generation. 

Trump: Fox News ist „schwach und weich“ geworden

Trumps Wahlkampfteam nannte das Interview ein Fiasko und bezeichnete Harris als „wütend und defensiv“. Baier ist Chefmoderator für Politik bei Fox News. Sein Schwerpunkt liegt auf politischer Analyse, Interviews und Nachrichten. Trump hatte den Moderator schon vor der Ausstrahlung des Interviews angegriffen. Er gehe Linke nicht hart genug an, warf er Baier auf seiner Online-Plattform Truth Social vor. „Ich hätte lieber einen Journalisten gesehen, der hartnäckiger nachfragt, aber Fox ist so schwach und weich gegenüber den Demokraten geworden.“ Nach dem Interview sagte ein Fox-News-Kommentator zu Baier, dass dieser das Interview „gewonnen“ habe.

Musk steckt 75 Millionen Dollar in Wahlkampf für Trump

16.26 Uhr: Multimilliardär Elon Musk unterstützt den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump auch finanziell: Laut Dokumenten der US-Wahlbehörde FEC hat der Tesla-Chef innerhalb von drei Monaten in Tranchen rund 75 Millionen US-Dollar (69 Millionen Euro) an das von ihm gegründete „America PAC“ gespendet.