Überlebensrate bei häufigsten Krebsarten liegt mittlerweile bei über 50 Prozent

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Zu den häufigsten Krebsarten zählen neben Darmkrebs, insbesondere Brustkrebs und Prostatakrebs. Die Prognosen sind heutzutage besser, auch dank neuer Therapien.

Krebs stellt global die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, wie vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) berichtet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) versterben jährlich etwa 8,2 Millionen Menschen an bösartigen Tumoren – bis zum Jahr 2050 vermuten Experten, dass Krebserkrankungen um 77 Prozent zunehmen werden. Aktuell liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei den häufigsten Krebserkrankungen dank Früherkennungsmaßnahmen und neuen Therapiemöglichkeiten in vielen Fällen bei über 50 Prozent – die Prognose bei Darmkrebs liegt nach zehn Jahren sogar bei etwa 65 Prozent, für Prostatakrebs sogar über 90 Prozent.

Bessere Prognose allgemein nach Krebsdiagnose

Krebszellen
Krebszellen teilen sich in der Regel sehr schnell, sodass Tumore schnell wachsen können. © Science Photo Library/Imago

Dank erheblicher Fortschritte in der Krebsforschung haben sich in Deutschland die Möglichkeiten der Früherkennung, Diagnostik und insbesondere der Therapie von Krebserkrankungen in den letzten Jahren deutlich verbessert. Die absolute Fünf-Jahres-Überlebensrate beträgt laut Robert Koch-Institut (RKI) derzeit über alle Krebsarten hinweg 50 Prozent bei Männern und 58 Prozent bei Frauen, wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) berichtet. Experten schätzen, dass etwa 4,5 Millionen Menschen in Deutschland derzeit mit einer akuten oder bereits überstandenen Krebserkrankung leben, rund die Hälfte davon zeigen eine Überlebensrate von 50 Prozent und mehr. Die Sterblichkeitsrate ist seit 2019 im Durchschnitt für Männer um 27 Prozent und für Frauen um circa 17 Prozent zurückgegangen.

Bessere Prognose insbesondere bei Brustkrebs und Prostatakrebs

Die durchschnittliche Lebenserwartung selbst bei fortgeschrittenem Brustkrebs beträgt in etwa zwei bis vier Jahre nach dem ersten Auftreten von Metastasen, so die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Dennoch überlebt etwa ein Viertel der Patientinnen noch nach fünf Jahren, und jede zehnte Betroffene lebt zehn Jahre oder länger. Die Überlebensrate nach einer Brustkrebsdiagnose könnte auch durch zielgerichtete Therapien verbessert werden.

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Im Vergleich zur Häufigkeit von Prostatakrebs hat sich die Sterberate seit dem Jahr 2007 kontinuierlich verringert. Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate für Prostatakrebs liegt bei 91 Prozent. Etwa zwei Drittel der Tumore werden in einem frühen Stadium diagnostiziert, sodass die relative Zehn-Jahres-Überlebensrate sich auf 89 Prozent beläuft.

Darmkrebs und Lungenkrebs: Zielgerichtete Therapien tragen zur höheren Überlebensrate bei

Einen besonders hoffnungsvollen Therapieansatz stellen neben der Immuntherapie auch die sogenannten zielgerichteten Therapien nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) bei Darmkrebs und Lungenkrebs dar. Die relative Fünf-Jahres-Über­leben­srate für Frauen mit Darm­krebs liegt bei über 65 Prozent und für Männer bei rund 64 Prozent – selbst nach zehn Jahren zeigt sich noch eine Wahrscheinlichkeit von 62 beziehungsweise 57 Prozent. Auch fortgeschrittener und bestimmte Arten von Lungenkrebs können dank neuer Behandlungsmöglichkeiten relativ gut behandelt werden, sodass nach fünf Jahren noch von einer Überlebenschance von etwa 60 Prozent ausgegangen werden kann.

Krebs verhindern, indem Sie Risiken vermeiden

Etwa 35 Prozent der Krebserkrankungen werden durch eine ungesunde Ernährung begünstigt. Zu den bekannten auslösenden Faktoren zählen genetische Veranlagung, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, exzessive UV-Strahlung und Infektionen mit HPV, die als Auslöser für Gebärmutterhalskrebs gelten. Trotz der Möglichkeit, bestimmte Risikofaktoren zu vermeiden, existiert letztendlich kein absoluter Schutz vor Krebs. Dennoch kann es hilfreich sein, die entsprechenden Symptome zu kennen und frühzeitig zu deuten, da in vielen Fällen gilt: Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser ist die Prognose und eine mögliche Chance auf Heilung.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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