Deutsche haben im letzten Jahr so viel für Urlaub ausgegeben wie noch nie – am meisten für Griechenland
Trotz gestiegener Kosten wollten deutsche Urlauber 2023 nicht auf ihre Auszeit verzichten. Im Schnitt gab eine Person über 1.500 Euro für ihre Reise aus.
Aufgrund einer hohen Inflation und Gewinnverlusten während der Corona-Krise ist Urlaub in den letzten Jahren sehr teuer geworden. Das hält die Deutschen aber nicht davon ab, trotzdem eine Reise zu buchen. Dafür nehmen sie die hohen Kosten auch gerne in Kauf, wie die aktuelle Tourismus-Analyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen offenbart. Sie basiert auf einer Befragung von 3.000 Personen ab 18 Jahren aus Deutschland zu ihrem Reiseverhalten 2023.
Neuer Rekord: Über 1.500 Euro pro Person für einen Urlaub
Im letzten Jahr gab eine Person im Schnitt 1.538 Euro für ihren Haupturlaub aus – das ist ein neues Rekordniveau, wie die Stiftung für Zukunftsfragen schreibt. 2022 waren es noch 1.357 Euro. Das heißt auch, dass eine vierköpfige Familie 2023 mehr als 6.000 Euro für eine Reise gezahlt hat. Am meisten blätterten die Urlauber für eine Auszeit in Griechenland (1.755 Euro) und Spanien (1.663 Euro) hin.

Auch bei den täglichen Urlaubsausgaben ist ein neuer Höchststand zu verzeichnen: 129 Euro zahlten Deutsche im Schnitt, was 19 Prozent mehr sind als in der Vorsaison. Das teuerste Reiseziel war ebenfalls Griechenland mit 160 Euro Kosten pro Tag. Die größte Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr haben jedoch Spanien mit 35 Prozent (126 Euro), Österreich mit 29 Prozent (133 Euro) und Fernreiseziele mit 27 Prozent (142 Euro) hingelegt. Urlaub in Deutschland hat sich ebenfalls um 20 Euro auf 132 Euro pro Tag verteuert, und das, obwohl die Anreisekosten geringer sind. In Skandinavien sind die Kosten mit einer Preissteigerung von zwei Prozent relativ stabil geblieben.
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An den hohen Ausgaben für Urlaub im letzten Jahr zeigt sich die Bereitschaft der Deutschen, sich schöne Urlaubserlebnisse auch etwas kosten zu lassen, wie Prof. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, sagt: „Gleichzeitig machen sich daran aber auch die Auswirkungen der Inflation und der großen Nachfrage bemerkbar, die zu höheren Preisen geführt haben“.
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Auch 2024 lassen sich Deutsche bei der Urlaubsbuchung nicht lumpen
Und der Trend könnte 2024 weitergehen. So stellen Reiseanbieter fest, dass die Deutschen immer häufiger anspruchsvollere Angebote buchen: „Die Suiten oder Meerblickzimmer sind immer als erstes ausgebucht, die Gäste wollen einfach mehr. Urlaub ist bei all den Krisen zu so einer wichtigen Zeit geworden, dass jeder sichergehen will, dass er auch wirklich einen guten Urlaub hat“, sagt Tui-Pressesprecher Aage Dünhaupt laut einem Bericht der Tagesschau.
Der Reiseanbieter Dertour erkennt ein ähnliches Muster – schon im vergangenen Sommer entschieden sich demnach 80 Prozent der Gäste für ein Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel. Produktchef Sven Schikarsky ist der Meinung, dass sich dieses Phänomen auch in diesem Sommer fortsetzen wird: „Das Bedürfnis nach hochwertigen Urlauben mit dem Extra an Service, Komfort und Genuss wird im Jahr 2024 weiterwachsen.“