Frischer Anstrich im Fußgängertunnel: Eching beauftragt Künstler für Graffiti-Verschönerungen

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Eine Unterwasserwelt sollen die Graffiti-Verschönerungen in der S-Bahnunterführung in Eching darstellen, die von Münchner Künstlern angefertigt wurden. © Wilms

Um zwei triste und düstere Fußgängerunterführungen etwas aufzufrischen, hat die Gemeinde junge Graffiti-Küntsler beauftragt.

Eching – Einen frischen Anstrich mit einem plakativ-künstlerischen Gesicht erhält gerade die Fußgängerunterführung unterhalb der Paul-Käsmeier-Straße zwischen den beiden Baugebieten Böhmerwald- und Nördliche Kleiststraße. Der Wunsch, die Unterführung entsprechend aufzuhübschen, wurde als Maßnahme für den Bürgerhaushalt vorgeschlagen.

Analog zur bereits 2018 erfolgten Verschönerung des tristen und düsteren Fußgängertunnels am S-Bahnhof wird nun auch die nicht weit davon entfernte Fuß- und Radwegverbindung der beiden Wohngebiete mit einem farbintensiven und fantasievollen Graffiti gestaltet und wertet damit die mit wilden Kritzeleien besprayte unansehnliche Betonröhre auf.  

Wie Bürgermeister Sebastian Thaler bei der Bürgerversammlung informierte, sind es auch wieder dieselben jungen Graffiti-Künstler aus München, die sich, wie vor sechs Jahren, in offizieller Mission und im Auftrag der Gemeinde in gestalterischer Co-Produktion auf beiden Wänden ganz legal und nach eigenen Vorstellungen künstlerisch verwirklichen können.

Während in der S-Bahnunterführung eine von Blautönen und maritimen Impressionen beherrschte „Unterwasserwelt“ abgebildet wird, entsteht unterhalb der Paul-Käsmeier-Straße eine kontrastreich-lebhafte und von wilden Kreaturen bewohnte Dschungellandschaft mit Palmen, Lianen und Wasserfällen, die sich bis in die Decke hinein ausbreitet. Eine exakte Vorgabe für die Wandbilder gibt es nicht. Die Kompositionen aus der Spraydose und die komplexen Farb- und Formengebilde entstehen aus spontanen Inspirationen heraus. Die meisten der gesprühten „Pieces“, also größere Motive, sind auch bereits fertiggestellt.

Die frei schaffenden Künstler legen Wert auf Anonymität. Das ist ein in der Graffiti-Szene ungeschriebenes Gesetz, auch wenn ihre Werke (Tags) durchaus eine persönliche Handschrift tragen, mit einem „Crew“ (Buchstabenkürzel) signiert werden und so den einzelnen Künstlern zugeordnet werden können.

Den Echingern jedenfalls gefällt die neu geschaffene StreetArt. Der eine oder andere äußert eine gewisse Skepsis, dass die „Tunnelgalerie“ Vandalismus und sinnloser Zerstörungswut zum Opfer fallen könnte: „Ob das wohl nicht auch wieder übersprayt und bekritzelt wird?“, hört man immer wieder. Trotz aller Befürchtungen gibt es Grund, optimistisch zu sein: Die seit einigen Jahren weitgehend intakten Graffiti-Motive der Meereswelt am S-Bahnhof zeugen davon, dass innerhalb der Sprayer-Community größere Objekte und Kompositionen tabu sind und nicht zerstört und übermalt werden.

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