Spritpreis sinkt auf März-Niveau: ADAC entlarvt erhebliches Nord-Süd-Gefälle
Die Spritpreise sind gesunken. Der ADAC sieht dennoch weiter Luft für Nachlässe – und entlarvt ein deutliches innerdeutsches Nord-Süd-Gefälle.
München – Autofahrer haben in dieser Woche Grund zur Freude: Die Spritpreise sind im Vergleich zur Vorwoche günstiger geworden. Die Benzinpreise sind sogar auf dem niedrigsten Stand seit Ende März, teilt der ADAC mit.
Eine aktuelle Auswertung des Automobilclubs zeigt, dass ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel aktuell 1,756 Euro kostet. Das sind 1,1 Cent weniger als in der Vorwoche. Das letzte Mal, dass der Kraftstoffpreis niedriger gelegen hatte, war im März dieses Jahres. Etwas geringer fällt der Preisrückgang bei Diesel aus: Für einen Liter müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer derzeit im Schnitt 1,741 Euro bezahlen – ein Minus von 0,8 Cent. Damit ist Diesel zurzeit 1,5 Cent billiger als Super E10, obwohl auf Diesel rund 20 Cent weniger Steuern erhoben werden als auf den Ottokraftstoff.
ADAC-Auswertung zeigt niedrigeren Spritpreis – und nennt Uhrzeiten, an denen man besonders spart
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent liegt in etwa im Bereich der Vorwoche. Für ein Barrel sind rund 82 US-Dollar fällig. Trotzdem sieht der ADAC noch Luft für weitere Preisnachlässe beim Kraftstoff, zumal der Euro im Vergleich zum US-Dollar seinen Aufwärtstrend fortgesetzt hat. Die Spritpreise bewegen sich aber erst allmählich wieder auf ein angemessenes Niveau zu. So sollte es auch bei Benzin weiter nach unten gehen, vor allem aber bietet Diesel aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung Potenzial für Preissenkungen.
Autofahrer, die für ihre Tankrechnung ein paar Euro weniger bezahlen wollen, sollten nach Empfehlung des ADAC abends an die Zapfsäule fahren. Auswertungen des ADAC haben ergeben, dass die günstigste Zeit zum Tanken zwischen 20 und 22 Uhr liegt; aber auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise besonders niedrig. In den Morgenstunden kostet eine Tankfüllung in aller Regel um einige Euro mehr.
Auch Vergleichen lohnt sich, denn die Spritpreise an den Tankstellen unterscheiden sich bisweilen erheblich. Hier hat der ADAC dank seiner Auswertung auch einen erheblichen Unterschied zwischen den Spritpreisen im Süden und Norden Deutschlands festgestellt.
ADAC entlarvt erhebliches Nord-Süd-Gefälle beim Spritpreis
Tanken ist demnach derzeit im Süden Deutschlands am teuersten. In Bayern kostet ein Liter Super E10 demnach derzeit im Mittel 1,785 Euro, in Baden-Württemberg sogar 1,793 Euro, wie der Autoclub am Dienstag in München mitteilte. In Berlin war ein Liter Super E10 dagegen mit im Schnitt 1,686 Euro fast elf Cent billiger.
Der ADAC vergleicht monatlich die Preisunterschiede in den 16 Bundesländern. Deutschlandweit sind Benzin und Diesel demnach in den vergangenen vier Wochen um rund zehn Cent billiger geworden. Bei Diesel sind die regionalen Preisunterschiede weniger ausgeprägt: Am wenigsten kostete ein Liter demnach aktuell in Rheinland-Pfalz mit durchschnittlich 1,706 Euro, am meisten in Bayern mit 1,766 Euro.
Für die Untersuchung wertete der ADAC nach eigenen Angaben die Preise von mehr als 14.000 Tankstellen aus, mit Stand Dienstagvormittag elf Uhr. Abgesehen von regionalen Unterschieden ändern sich die Preise häufig auch im Tagesverlauf. Abends ist Tanken laut ADAC in der Regel günstiger. (dpa/rjs)