Schulerweiterung in Unterhaching kostet eine Million Euro mehr
Eine Million Euro mehr als geplant kostet der Erweiterungsbau der Grund- und Mittelschule am Unterhachinger Sportpark.
Unterhaching – Diese Mehrkosten genehmigte der Gemeinderat einstimmig; insgesamt kostete der Anbau, der nach zwei Jahren inzwischen fertiggestellt und Mitte November bezogen wurde, die Gemeinde 16,3 Millionen Euro. Neben sechs Klassenzimmern bietet die Erweiterung auch Platz für die Mittagsbetreuung „Freiraum“, die interimsweise ins VIP-Haus der SpVgg Unterhaching auf dem benachbarten Stadiongelände ausgelagert war.
Das Placet für die Mehrkosten fiel mit 25:0 einstimmig aus, allerdings schob Grünen-Sprecher Stefan König eine grundsätzliche Erklärung voran, um Missverständnisse auszuräumen. „Ich möchte an dieser Stelle der Erzählung entgegenwirken, dass hier allein der Holzbau der Preistreiber sei und dass nachhaltiges Bauen die Grund- und Mittelschule so stark verteuert habe. Dieses Gerücht kommt mir immer wieder zu Ohren“, sagte Stefan König. Insbesondere die Grünen hatten bei der Schulerweiterung auf eine nachhaltige Bauweise gedrängt – sie wollen aber nicht als Sündenbock „für die allgemeinen Kostenexplosionen am Bau“, so König, dastehen.
Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroinstallation 90 Prozent über Kostenplanung
Der Grünen-Sprecher rechnete vor, dass die jetzt umgesetzte Holzbauweise „nur zwei Prozent über den Kosten der Machbarkeitsstudie“ gelegen habe, „Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroinstallation lagen dagegen 90 Prozent darüber“. In der Tat wurden für den Holzbau vom Gemeinderat im März 2022 2,8 Millionen Euro bewilligt – das Angebot, das den Zuschlag erhielt, lag um 800 000 Euro höher. In der Gesamtbetrachtung aber, betonte Stefan König, sei „der Holzbau nicht der Preistreiber“, vielmehr hätten „die zahlreichen Nachträge zu Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroinstallation“ die Mehrkosten verursacht.
Eine Klarstellung, die den Grünen wichtig ist. Rathaus-Sprecher Simon Hötzl bestätigt auf Nachfrage des Münchner Merkur die Einschätzung von Stefan König: „Ja, das ist so richtig. Wir haben einen relativ hohen Standard angesetzt. Aber die Preissteigerung lag nicht an der Holzbauweise.“
Vorteile des Holzbaus
Für diese sieht der Grünen-Sprecher, mit Blick in die Zukunft, sogar einen „Holzbaubonus“. Stefan König hob die „Flexibilität in der Nutzung“ und das „Wohlbefinden der Schüler“ hervor. Und: „Zudem wurde bei der Erstellung des Gebäudes wesentlich weniger CO2 ausgestoßen als bei Betonbauten. Im Holz selbst sind große Mengen CO2- Äquivalente langfristig gebunden. Deshalb bin ich froh, dass wir uns für einen Holzbau entschieden haben.“