Klitschko: Mehrere Luftangriffe auf Kiew

Vergrößern des Bildes Vitali Klitschko (Archivbild): Der Bürgermeister von Kiew berichtet von Angriffen auf Kiew. (Quelle: IMAGO/Kirill Chubotin / Avalon)
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Tag 653: Ukrainische Brigaden sollen die Fahrzeuge fehlen. US-Präsident Biden kündigt Treffen mit Selenskyj an. Alle Infos im Newsblog.

Klitschko: Russland greift Kiew aus der Luft an

4.08 Uhr: Russland greift nach ukrainischen Angaben die Hauptstadt Kiew aus der Luft an. Trümmer der von der Luftabwehr abgeschossenen Raketen seien in mehreren Stadtteilen niedergegangen, mindestens ein Wohnhaus sei beschädigt, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko über Telegram mit. Rettungskräfte seien auf dem Weg in den Stadtteil Holosiiwskyj im Südwesten der Stadt, wo ein Trümmerteil in das Dach eines Wohnhauses eingeschlagen sei. Es habe ein Feuer gegeben, das aber gelöscht worden sei. Auch in zwei weiteren Stadtteilen seien Rettungskräfte im Einsatz. Vier Menschen seien verletzt worden.

Großbritannien schickt Minenräumschiffe ins Schwarze Meer

3.10 Uhr: Großbritannien stellt der Ukraine zwei Schiffe zur Räumung von Minen im Schwarzen Meer bereit. Sie sollen Kiew dabei helfen, russische Seeminen aufzuspüren und wichtige Exportrouten zu öffnen, wie das britische Verteidigungsministerium am Montag mitteilte.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ist im Schwarzen Meer die Gefahr durch Seeminen erheblich gestiegen. Die ukrainischen Exporte brachen seit der Invasion ein. Im Juli hatte sich Russland aus einem Getreideabkommen zurückgezogen, das der Ukraine den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Seit dem Austritt aus dem Abkommen greift das russische Militär verstärkt ukrainische Hafeninfrastruktur und Getreidelager an.

Selenskyj tauscht sich mit Orbán aus

2.04 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben am Rande der Amtseinführung des argentinischen Präsidenten Javier Milei ein "offenes" Gespräch mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán geführt. "Es war so offen wie möglich – und natürlich ging es um unsere europäischen Angelegenheiten", sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache auf Telegram. Orbáns Pressechef Bertalan Havasi bestätigt das Treffen in einer E-Mail, lässt aber offen, ob der ungarische Regierungschef weiterhin gegen einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union (EU) ist.

"In Bezug auf den EU-Beitritt der Ukraine hat Viktor Orbán signalisiert, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union dieses Thema kontinuierlich diskutieren", heißt es in der E-Mail. Bei einem EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember soll entschieden werden, ob Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufgenommen werden. Orbán hatte zuvor wiederholt erklärt, dass er die Aufnahme von Gesprächen zum jetzigen Zeitpunkt ablehne. Eine Entscheidung darüber muss in der EU einstimmig getroffen werden.

Estnische Ministerpräsidentin: EU darf keine Schwäche zeigen

Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat die EU mit Blick auf den Ukraine-Krieg davor gewarnt, gegenüber Russland Schwäche zu zeigen. "Verteidigung ist keine Provokation. Widerstand provoziert Russland nicht – Schwäche schon", schrieb Kallas in einem Gastbeitrag für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montagsausgabe).

Zudem warnte sie den Westen davor, sich durch Desinformationskampagnen des Kreml spalten zu lassen. "Die Desinformationskampagne des Kremls erreicht über soziale Medien ein enormes Publikum – sie sitzt buchstäblich in unseren Hosentaschen, Handys und Apps", schrieb Kallas. Russlands Kampagne ziele darauf ab, demokratische Entscheidungsträger und Gesellschaften von der Unterstützung der Ukraine abzuhalten, innenpolitische Spaltungen zu provozieren und demokratische Abstimmungen zu beeinflussen – einschließlich der Entscheidungen in Wahllokalen.

Bericht: Neue Brigaden in der Ukraine stehen vor einem Problem

23.30 Uhr: Das ukrainische Militär soll zwar neue mechanisierte Brigaden ins Leben rufen, diese stehen aber offenbar vor größeren Schwierigkeiten. Nach einem Bericht des US-Magazins "Forbes" sollen die neuen Einheiten kaum neue schwere gepanzerte Fahrzeuge haben. Fotos in sozialen Medien zeigen dem Bericht nach zwar Soldaten beim Training, aber keine Fahrzeuge. Lediglich ein offenbar älterer Panzer ist zu sehen – offenbar ein Trainingsvehikel. Nach Recherchen von "Forbes" seien die meisten Fahrzeuge westlicher Verbündeter bereits anderen Brigade und Verbänden zugeteilt. Es bestehe die Gefahr, dass die neuen Einheiten mit alten Gerät aus Sowjetzeiten ausgestattet werden. Der Unterschied zwischen leichter Infanterie und mechanisierten Brigaden liegt in der Ausrüstung letzterer mit gepanzerten und bewaffneten Fahrzeugen, wie Schützenpanzer.

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